Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 1,0, Universität Bielefeld (Fakultät für Soziologie), Veranstaltung: Vergleichende Politikwissenschaft 2, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vornehmlich mit den unterschiedlichen Ausprägungen der Verhandlungsdemokratie. Sie versucht, durch den Vergleich zweier unterschiedlicher Ansätze (Roland Czada und Arend Lijphart) verhandlungsdemokratischer Phänomene einen Beitrag für das vertiefte Verständnis des Aufbaus und der Funktionsweise von Verhandlungsdemokratien sowie deren Art der Zuordnung zu bestimmten Ländergruppen zu schaffen. Anhand der Konzeptualisierung, des Datenmaterials und der Ergebnisse der Studien Arend Lijpharts (Lijphart 1999) soll die These von Roland Czada überprüft werden, dass die Verhandlungsdemokratie in die Dimensionen Konkordanz, Korporatismus, und Politikverflechtung zu differenzieren ist und sich aus diesen Variablen spezifische empirische Länderkonfigurationen sowie Schlussfolgerungen für das Zusammenspiel dieser drei Variablen in politischen Systemen ergäben. Schließlich sollen hieraus Anstöße für ein möglicherweise elaboriertes Modell der Verhandlungsdemokratie abgeleitet werden, das der Komplexität dieser Thematik gerecht wird. Mit diesem Versuch geht auch eine Begriffsklärung der Termini einher, die regelmäßig im Zusammenhang mit dem Thema "Verhandlungsdemokratie" auftreten (Konkordanz, Konsens, Konkurrenz usw.), sowie eine grobe Aufarbeitung und Beurteilung des Forschungsstandes und der wichtigsten Arbeiten und Autoren zu diesem Thema. In Relation zu dem Demokratietypus der Verhandlungsdemokratie steht auch seine Abgrenzung zum (vermeintlich) konkurrierenden, ihm aber zumindest gegenüberstehenden Typus der Konkurrenz- bzw. Mehrheitsdemokratie. Auf die klassische Gegenüberstellung dieser beiden Demokratietypen wird in dieser Arbeit jedoch verzichtet, weil dies aus mehreren Gründen unfruchtbar erscheint. Letztlich ist zu klären, inwieweit spezifische Mischungsverhältnisse von verhandlungs- und mehrheitsorientierten Elementen den politischen Prozess beeinflussen. Diese Mischformen sind es nämlich, die das empirische Bild von Demokratien prägen und die für die zukünftige Entwicklung demokratischer Systeme von entscheidender Bedeutung sind.
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