Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,30, Universität Augsburg, Veranstaltung: Literatur zur Wende. 1989 und die Folgen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Der deutsche Beitrag "Das Leben der Anderen" hat keinen Oscar verdient. Streng genommen auch keinen deutschen und europäischen Filmpreis. Erfolg und Zulauf verdankt er der Tatsache, dass es ihm gelungen ist, die bedrückende Atmosphäre eines totalitären Überwachungsstaates auf die Leinwand zu bringen. Nach all den zum Schießen komischen Klamotten von "Goodbye Lenin", "Sonnenallee" und "NVA" keine große Kunst. Es wuchs vielmehr die Befürchtung, die größte Gefahr in der DDR hätte darin bestanden, sich totzulachen. Gäbe es einen Preis für die Bemühung um Ernsthaftigkeit, wäre die Anerkennung gerechtfertigt. Doch bei Filmen, die Geschichte abbilden, lohnt es sich, genauer hinzusehen. Da viele ihr Geschichtsbild aus solchen Streifen beziehen. Und das zur DDR ist längst nicht abgeschlossen. Daran wird noch retuschiert. Ohne auf technische Schwächen des Filmes näher einzugehen, sei nur eine erwähnt. Auf dem Dachboden eines Wohnhauses installiert die Stasi eine Abhöreinrichtung, deren Bedienung sich im Schichtdienst abwechselt. Die Hausbewohner hätten demnach unter Zwangshypnose stehen müssen, dass dort die "PGH Rohrtechnik" ein- und ausgeht. So hat der große Lauschangriff der Firma "Horch und Guck" nicht funktioniert. Doch der gravierendste Fehler des Films besteht darin, dass es einen solchen Stasi-Offizier, der unter Lebensgefahr einen Dissidenten rettet, nicht gab und im System begründet liegt, warum es ihn nie geben konnte. Stauffenberg, Harnack, Sophie Scholl sind keine Erfindungen." So urteilt der Bürgerrechtler Werner Schulz über Florian Henckel von Donnersmarck's Filmdebüt "Das Leben der Anderen". Doch wie war es dann? Wie waren die Verhör- und Abhörmethoden der Stasi? Der folgende Text beschäftigt sich mit eben diesen Fragen und versucht, die Wirklichkeit mit dem Film zu vergleichen. Als weitere Punkte ergeben sich daraus aber auch die Frage nach der Sicht der Täter und der Opfer, sowie ein Überblick über die Orte des Geschehens.
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