Das Verirren hat keinen guten Ruf: Es gilt als gefährlich, zeitraubend und peinlich - und außerdem im Zeitalter von GPS und Smartphone als höchst überflüssig. Doch Verirren ist eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit, und ihre Vorzüge sind gar nicht zu überschätzen: Ohne sie wäre Polynesien unbesiedelt geblieben, Hänsel und Gretel hätten keinen Schatz gefunden, und wir selbst könnten nur von wenigen spannenden Urlaubsabenteuern erzählen. Auf ebenso intelligente wie witzige Weise zeigen Kathrin Passig und Aleks Scholz, warum Verirren klüger, reicher und zufriedener macht - und manchmal sogar schneller zum Ziel führt.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.03.2010Wer von seinem Weg abkommt, sieht mehr
Eine Werbeschrift für den Orientierungsverlust: Kathrin Passig und Aleks Scholz preisen das freiwillige Verirren als Methode, den richtigen Weg zu finden. Ihre Grundfrage: Wie entkommt man trügerischen Sicherheiten und unzuverlässigen Faustregeln?
Warum liest man Berichte über gescheiterte Abenteuerflüge, todbringende Abkürzungen und lebensgefährliche Pinkelpausen, wie sie Kathrin Passig und Aleks Scholz in "Verirren. Eine Anleitung für Anfänger und Fortgeschrittene" eingestreut haben, mit so großem Vergnügen? Liegt es an der Art von Unterhaltung, die man daraus ziehen kann, gewissermaßen am wärmenden Lagerfeuer des eigenen Lesesessels von den Erfrierungen jener Wanderer erzählt zu bekommen, die eine entscheidende Abzweigung zu früh oder zu spät genommen haben und dann vom Schneesturm überrascht wurden?
Das vielleicht auch. Aber selbst wer sich noch nie in den Rocky Mountains verirrt hat, wer noch nie beim Versuch, harmlos erscheinende Berge zu besteigen, orientierungslos ins Niemandssumpfland geraten ist und wer noch nie mit dem Flugzeug in menschenleerem australischen Buschland landen musste, kennt die Kurve steigender Erregung, die mit solchen Erlebnissen verbunden ist: Der Gewissheit, sich auf das eigene Orientierungsvermögen verlassen zu können, folgen selbstbetrügerische Hilfsannahmen, sobald die Umgebung anders aussieht als erwartet, und schließlich die unabweisbare Einsicht, dass man keine Ahnung hat, wo man ist - und wie man da wieder wegkommt. Um bei diesem Buch mitfühlen zu können, reicht es, sich einmal in einer fremden Kleinstadt verlaufen zu haben.
Wie wenig es wiederum dazu braucht, das zeigen Passig und Scholz auf so unterhaltsame wie fesselnde Weise. Auch im Zeitalter der digitalen Totalerfassung der Welt geht es ihnen nicht etwa um einen nostalgischen Rückblick auf eine Dimension des Lebens, die heute allenfalls noch sechzehnjährigen Weltumseglerinnen erfahrbar wäre. Das Buch der Bachmann-Preisträgerin und des Astronomen (beide Redakteure des Weblogs "Riesenmaschine" und Verfasser des 2007 erschienenen "Lexikons des Unwissens") widmet sich in drei Teilen dem Anfänger, dem Fortgeschrittenen und dem Experten des Verirrens. Der erste Abschnitt dient dabei durchaus der Werbung für den Orientierungsverlust. Wo die Navigation mittels GPS längst willkürlich bestimmte Koordinatenpunkte zu Zielen für Abenteuerlustige gemacht hat, plädiert das Autorenduo fürs freiwillige Verirren. Denn wer in die Irre geht, der muss sich neu orientieren. Er muss von seiner inneren Landkarte, die er der Welt übergestülpt hat, ablassen und seine Umgebung studieren. Wer, statt ihn einfach nur zurückzulegen, von seinem Weg abkommt, der sieht einfach mehr. "Bis zum Scheitern eines Plans sind wir oft nur körperlich anwesend, gedanklich bewegen wir uns in einer Idee statt in der eigentlichen Stadt oder Landschaft. (...) Wenn sich die Nebelschwaden schließen, der Weg sich als Wildwechsel entpuppt oder plötzlich ein Fluss auftaucht, wo keiner sein sollte, finden sich Körper und Geist zum ersten Mal am selben Ort ein und sehen einander ratlos an."
Damit ist ein Grundmotiv angeschlagen, das sich durch das ganze Buch zieht, während die Autoren über die vielen Möglichkeiten des Irregehens berichten, über die falsch eindeutigen Orientierungspunkte, die uns in trügerischer Sicherheit wiegen, die unzuverlässigen Faustregeln ebenso wie die Strategien, sich wieder zurechtzufinden. Es ist unsere mentale Landkarte, die uns zum Verhängnis wird, jener Plan, der womöglich zu viele rechte Winkel, dafür aber den Nebenlauf eines Flusses oder den Knick in einer Allee nicht verzeichnet hat. Jedem Verirren, das machen die zahlreichen Beispiele aus eigener und fremder Erfahrung deutlich, geht stures Festhalten am Plan voraus, wo dieser schon nicht mehr mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Ob aus Scham, Eitelkeit oder Selbstüberschätzung: Man biegt sich die abweichenden Merkmale zurecht, bis sie wieder zur ursprünglichen Vorstellung passen. Und hört erst damit auf, wenn es zu spät und man hoffnungslos verirrt ist.
Das Prinzip "be here" ist es, das für Passig und Scholz auf diese Einsicht folgen sollte, der unverwandte Blick, mit dem man die Welt anschaut, wie sie denn wirklich ist, nachdem man sich sein Verlorensein eingestanden hat. Für die Autoren ist dies der eigentliche Reiz des Verirrens - und gegebenenfalls die Voraussetzung zum Überleben, wenn es einen in Gegenden verschlägt, in denen Rettung alles andere als nahe ist. Was der Erfahrene dem Anfänger voraushat, ist das Wissen darum, wann es Zeit ist, aufzugeben, sich in sein Schicksal zu fügen, an Ort und Stelle zu bleiben und auf Hilfe zu hoffen. Wie die Erlebnisberichte in diesem Buch nämlich lehren, werden die meisten Irrwege erst dadurch dramatisch, dass der Verirrte mit eigentlich vernünftigen Neuorientierungsmaßnahmen zu spät beginnt und sich so noch tiefer in den Schlamassel hineinarbeitet.
Instruktiv vergleichen die Autoren die Phasen des Verirrens mit Elisabeth Kübler-Ross' fünf Stadien der Todesbewältigung: Leugnung, Wut, Verhandeln, Verzweiflung, Akzeptanz. Der Erfahrene kann der Panik angesichts seiner Hilflosigkeit schneller Herr werden, seine Lage akzeptieren und beginnen, sein Überleben zu organisieren. Allerdings droht ihm im Erfolgsfall eine andere Gefahr: die nämlich, seine Risikobereitschaft im Maße seiner Erfahrung zu steigern. Lakonisch lautet somit der Befund: "Die Daseinszustände Anfänger, Fortgeschrittener und Experte beschreiben keine Entwicklung vom Schlechten hin zum Besseren. Verirren ist für alle da."
War das ursprüngliche Vorhaben der Autoren ein schlichtes Lob des Verirrens - worin vielleicht der Grund für das anfängliche Übermaß an dem liegt, was der Hesse gemeinhin als "Witzischkeit" bezeichnet -, so verwandelte es sich angesichts eines Mangels an brauchbarer Literatur in einen flüssig geschriebenen und informativen Überblick über das Thema. Kurze Exkurse unterrichten über Aspekte wie die jahrtausendealten Navigationskünste der Polynesier oder den Unterschied zwischen "Piloting" und mentaler Landkarte: Hat man eher einen geistigen Plan der Gegend, in der man sich bewegt, oder orientiert man sich an markanten Punkten, aus denen sich eine Routenbeschreibung ergibt?
Das Gehirn, so Passig und Scholz, scheint beide Verfahren oft zu mischen. Dennoch berichten sie von einer Studie, der zufolge sich Krankenschwestern auch nach Jahren noch anhand von prozeduralen Informationen in ihrem Krankenhaus bewegen, von der genauen Anordnung der Räume aber nur vage Vorstellungen haben. Es scheint, als fiele es Männern leichter, sich Karten, und Frauen, sich Routen einzuprägen. In Googles "Street View" sehen Passig und Scholz übrigens eine nützliche Verschmelzung beider Techniken.
Am Ende weitet sich der Text fast schon zu einem Stück Lebenskunst, einer Meditation im Gewand des populären Sachbuchs aus. Experte im Verirren ist jemand, der die Fehler kennt, die man so machen kann. Was der Experte vor dem Laien voraushat, ist ein Metawissen - die Fähigkeit, die Qualität des eigenen Wissens einzuschätzen. In einer letzten eleganten Volte zeigen Passig und Scholz somit, dass das Ausbalancieren von Orientierungsbemühung und Orientierungsverlust, insofern es zu erhöhter Aufmerksamkeit auf die Welt führt, eigentlich eine genuin wissenschaftliche Haltung ist, "das Aushalten von Ungewissheit". Als Maxime klingt das nicht schlecht. Wer sich mit diesem klugen Führer irrwegekundig macht, der kann sich leichter gehenlassen in der Welt und freier in ihr streunen.
MICHAEL ADRIAN
Kathrin Passig, Aleks Scholz: "Verirren". Eine Anleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2010. 270 S., geb., 18,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Werbeschrift für den Orientierungsverlust: Kathrin Passig und Aleks Scholz preisen das freiwillige Verirren als Methode, den richtigen Weg zu finden. Ihre Grundfrage: Wie entkommt man trügerischen Sicherheiten und unzuverlässigen Faustregeln?
Warum liest man Berichte über gescheiterte Abenteuerflüge, todbringende Abkürzungen und lebensgefährliche Pinkelpausen, wie sie Kathrin Passig und Aleks Scholz in "Verirren. Eine Anleitung für Anfänger und Fortgeschrittene" eingestreut haben, mit so großem Vergnügen? Liegt es an der Art von Unterhaltung, die man daraus ziehen kann, gewissermaßen am wärmenden Lagerfeuer des eigenen Lesesessels von den Erfrierungen jener Wanderer erzählt zu bekommen, die eine entscheidende Abzweigung zu früh oder zu spät genommen haben und dann vom Schneesturm überrascht wurden?
Das vielleicht auch. Aber selbst wer sich noch nie in den Rocky Mountains verirrt hat, wer noch nie beim Versuch, harmlos erscheinende Berge zu besteigen, orientierungslos ins Niemandssumpfland geraten ist und wer noch nie mit dem Flugzeug in menschenleerem australischen Buschland landen musste, kennt die Kurve steigender Erregung, die mit solchen Erlebnissen verbunden ist: Der Gewissheit, sich auf das eigene Orientierungsvermögen verlassen zu können, folgen selbstbetrügerische Hilfsannahmen, sobald die Umgebung anders aussieht als erwartet, und schließlich die unabweisbare Einsicht, dass man keine Ahnung hat, wo man ist - und wie man da wieder wegkommt. Um bei diesem Buch mitfühlen zu können, reicht es, sich einmal in einer fremden Kleinstadt verlaufen zu haben.
Wie wenig es wiederum dazu braucht, das zeigen Passig und Scholz auf so unterhaltsame wie fesselnde Weise. Auch im Zeitalter der digitalen Totalerfassung der Welt geht es ihnen nicht etwa um einen nostalgischen Rückblick auf eine Dimension des Lebens, die heute allenfalls noch sechzehnjährigen Weltumseglerinnen erfahrbar wäre. Das Buch der Bachmann-Preisträgerin und des Astronomen (beide Redakteure des Weblogs "Riesenmaschine" und Verfasser des 2007 erschienenen "Lexikons des Unwissens") widmet sich in drei Teilen dem Anfänger, dem Fortgeschrittenen und dem Experten des Verirrens. Der erste Abschnitt dient dabei durchaus der Werbung für den Orientierungsverlust. Wo die Navigation mittels GPS längst willkürlich bestimmte Koordinatenpunkte zu Zielen für Abenteuerlustige gemacht hat, plädiert das Autorenduo fürs freiwillige Verirren. Denn wer in die Irre geht, der muss sich neu orientieren. Er muss von seiner inneren Landkarte, die er der Welt übergestülpt hat, ablassen und seine Umgebung studieren. Wer, statt ihn einfach nur zurückzulegen, von seinem Weg abkommt, der sieht einfach mehr. "Bis zum Scheitern eines Plans sind wir oft nur körperlich anwesend, gedanklich bewegen wir uns in einer Idee statt in der eigentlichen Stadt oder Landschaft. (...) Wenn sich die Nebelschwaden schließen, der Weg sich als Wildwechsel entpuppt oder plötzlich ein Fluss auftaucht, wo keiner sein sollte, finden sich Körper und Geist zum ersten Mal am selben Ort ein und sehen einander ratlos an."
Damit ist ein Grundmotiv angeschlagen, das sich durch das ganze Buch zieht, während die Autoren über die vielen Möglichkeiten des Irregehens berichten, über die falsch eindeutigen Orientierungspunkte, die uns in trügerischer Sicherheit wiegen, die unzuverlässigen Faustregeln ebenso wie die Strategien, sich wieder zurechtzufinden. Es ist unsere mentale Landkarte, die uns zum Verhängnis wird, jener Plan, der womöglich zu viele rechte Winkel, dafür aber den Nebenlauf eines Flusses oder den Knick in einer Allee nicht verzeichnet hat. Jedem Verirren, das machen die zahlreichen Beispiele aus eigener und fremder Erfahrung deutlich, geht stures Festhalten am Plan voraus, wo dieser schon nicht mehr mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Ob aus Scham, Eitelkeit oder Selbstüberschätzung: Man biegt sich die abweichenden Merkmale zurecht, bis sie wieder zur ursprünglichen Vorstellung passen. Und hört erst damit auf, wenn es zu spät und man hoffnungslos verirrt ist.
Das Prinzip "be here" ist es, das für Passig und Scholz auf diese Einsicht folgen sollte, der unverwandte Blick, mit dem man die Welt anschaut, wie sie denn wirklich ist, nachdem man sich sein Verlorensein eingestanden hat. Für die Autoren ist dies der eigentliche Reiz des Verirrens - und gegebenenfalls die Voraussetzung zum Überleben, wenn es einen in Gegenden verschlägt, in denen Rettung alles andere als nahe ist. Was der Erfahrene dem Anfänger voraushat, ist das Wissen darum, wann es Zeit ist, aufzugeben, sich in sein Schicksal zu fügen, an Ort und Stelle zu bleiben und auf Hilfe zu hoffen. Wie die Erlebnisberichte in diesem Buch nämlich lehren, werden die meisten Irrwege erst dadurch dramatisch, dass der Verirrte mit eigentlich vernünftigen Neuorientierungsmaßnahmen zu spät beginnt und sich so noch tiefer in den Schlamassel hineinarbeitet.
Instruktiv vergleichen die Autoren die Phasen des Verirrens mit Elisabeth Kübler-Ross' fünf Stadien der Todesbewältigung: Leugnung, Wut, Verhandeln, Verzweiflung, Akzeptanz. Der Erfahrene kann der Panik angesichts seiner Hilflosigkeit schneller Herr werden, seine Lage akzeptieren und beginnen, sein Überleben zu organisieren. Allerdings droht ihm im Erfolgsfall eine andere Gefahr: die nämlich, seine Risikobereitschaft im Maße seiner Erfahrung zu steigern. Lakonisch lautet somit der Befund: "Die Daseinszustände Anfänger, Fortgeschrittener und Experte beschreiben keine Entwicklung vom Schlechten hin zum Besseren. Verirren ist für alle da."
War das ursprüngliche Vorhaben der Autoren ein schlichtes Lob des Verirrens - worin vielleicht der Grund für das anfängliche Übermaß an dem liegt, was der Hesse gemeinhin als "Witzischkeit" bezeichnet -, so verwandelte es sich angesichts eines Mangels an brauchbarer Literatur in einen flüssig geschriebenen und informativen Überblick über das Thema. Kurze Exkurse unterrichten über Aspekte wie die jahrtausendealten Navigationskünste der Polynesier oder den Unterschied zwischen "Piloting" und mentaler Landkarte: Hat man eher einen geistigen Plan der Gegend, in der man sich bewegt, oder orientiert man sich an markanten Punkten, aus denen sich eine Routenbeschreibung ergibt?
Das Gehirn, so Passig und Scholz, scheint beide Verfahren oft zu mischen. Dennoch berichten sie von einer Studie, der zufolge sich Krankenschwestern auch nach Jahren noch anhand von prozeduralen Informationen in ihrem Krankenhaus bewegen, von der genauen Anordnung der Räume aber nur vage Vorstellungen haben. Es scheint, als fiele es Männern leichter, sich Karten, und Frauen, sich Routen einzuprägen. In Googles "Street View" sehen Passig und Scholz übrigens eine nützliche Verschmelzung beider Techniken.
Am Ende weitet sich der Text fast schon zu einem Stück Lebenskunst, einer Meditation im Gewand des populären Sachbuchs aus. Experte im Verirren ist jemand, der die Fehler kennt, die man so machen kann. Was der Experte vor dem Laien voraushat, ist ein Metawissen - die Fähigkeit, die Qualität des eigenen Wissens einzuschätzen. In einer letzten eleganten Volte zeigen Passig und Scholz somit, dass das Ausbalancieren von Orientierungsbemühung und Orientierungsverlust, insofern es zu erhöhter Aufmerksamkeit auf die Welt führt, eigentlich eine genuin wissenschaftliche Haltung ist, "das Aushalten von Ungewissheit". Als Maxime klingt das nicht schlecht. Wer sich mit diesem klugen Führer irrwegekundig macht, der kann sich leichter gehenlassen in der Welt und freier in ihr streunen.
MICHAEL ADRIAN
Kathrin Passig, Aleks Scholz: "Verirren". Eine Anleitung für Anfänger und Fortgeschrittene. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2010. 270 S., geb., 18,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Sich besser zu verirren, das lernt Michael Adrian mit diesem klugen Führer zu den Fährnissen und Chancen der Orientierungslosigkeit und Ungewissheit, verfasst vom bewährten Autorenteam Kathrin Passig und Aleks Scholz. Dass die Lektüre auch noch Spaß macht, dafür sorgt laut Adrian der Wiedererkennungseffekt angesichts der von den Autoren beschriebenen Verirrungssituationen und mehr oder minder erfolgreichen Strategien bei gleichzeitiger Unversehrtheit im heimischen Ohrensessel. Das von Passig und Scholz eigentlich beabsichtigte Lob des Verirrens sieht Adrian schließlich ausgeweitet zu einem flüssig geschriebenen, informativen Überblick zum Thema, Exkurse zu fantastischen Navigationskünsten gestern und heute eingeschlossen. Traurig ist er darüber nicht, im Gegenteil. Das Buch: fast ein Stück meditativer Lebenskunst, freut sich Adrian.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein so vergnügliches wie interessantes Buch. Elke Schlinsog Radio Bremen 20100624