Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,0, Studienseminar Korbach, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf der einen Seite fordern die Richtlinien einen kreativitätsfördernden Unterricht (vgl.BSM, 8), auf der anderen wird Menschen mit einer praktischen Bildbarkeit1 das Merkmal einer geringen Kreativität zugeschrieben (vgl. MÜHL, 150). Für den Musikunterricht ergibt sich hieraus die Frage, wie Schüler2 mit einer geistigen Behinderung zu kreativer Musikproduktion angeregt werden können. Eine Möglichkeit bietet der Einsatz von Alltagsgegenständen. Im Gegensatz zu bekannten Spielweisen der traditionellen oder Orff- Instrumente laden sie zu ungewöhnlicher Klangerzeugung ein. Um zu solcher anzuregen bietet sich ein außermusikalischer Inhalt an. Auf der Basis eines Programms werden Klänge produziert, variiert und themenbezogen erfunden. „Der Text bietet [dabei] die Grundlage für die Entwicklung der musikalischen Gestaltungs- und Formkraft“ (BRÄUER, 63). Der Aufbau eines kreativen Umgangs mit Klängen ist ein langwieriger Vorgang, der einiger Übung bedarf und nicht innerhalb einer Unterrichtseinheit zur Vollendung gebracht werden kann. Durch bewusste Impulse und Anregungen soll in dieser Unterrichtseinheit die Kreativität der Schüler geweckt und zur exemplarischen Erarbeitung einer Verklanglichung eingesetzt werden. Da Verklanglichungen „nicht von vornherein spezifische musikalische Fertigkeiten voraussetzen, lassen sie sich auch sofort, ohne langes Üben einsetzen. Der inhaltsbezogene Charakter von Verklanglichungen kommt dabei den konkreten Denk- und Erlebnisweisen von Kindern, besonders von Lern- und Geistigbehinderten entgegen“ (TISCHLER, 35f). Für diese Arbeit ergibt sich eine innere Leitfrage: welche Hilfestellungen und Impulse sind notwendig, um eine textbezogene Verklanglichung unter Einbezug der kreativen Ideen der Schüler zu erreichen? 1 Der Begriff der „Praktischen Bildbarkeit“ wird in anderen Bundesländern und der Fachliteratur auch als „Geistige Behinderung“ bezeichnet. Daher werden hier beide Begriffe eingesetzt. 2 Die Bezeichnung „Schüler“ wird im Folgenden zum besseren Leseverständnis als Zusammenfassung sowohl der weiblichen als auch männlichen Personen der Lerngruppe verwendet.