Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 1,3, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie verändert sich Sprache und damit Denken unter extremer Repression eines Daseins in Gefangenschaft? Das ist die zentrale Frage der vorliegenden Arbeit. Wo sind die strukturellen Gemeinsamkeiten bzw. die Unterschiede zwischen den Gefängnisbriefen Gramscis und dem info-System der RAF? Wie verhärtet sich Sprache in der außergewöhnlichen Situation des Eingesperrtseins? Wie militant kann sie sein? Trotz der enormen historischen Differenz ist den beiden Kommunikationssituationen der Moment der Repression und der ihrer sprachlichen Folgen eigen. Das “verkümmerte Ich” tritt dabei immer offener zu Tage. Gramsci sitzt bis 1934 ein und stirbt schließlich im Jahre 1937. Seit Anfang der 1970er sitzen viele RAF-Mitglieder in der BRD in Haft. 1977 stirbt die Kommandoebene um Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin in Stuttgart-Stammheim. Die Kommunikation innerhalb des Freiheitsentzug (RAF) und die Kommunikation nach draußen (Gramsci) bilden, so die These dieser Arbeit, Ablagerungen linguistische Sedimente der Repression ab.