Aufreibende Achterbahn der Gefühle - fulminanter aber würdiger Abschied aus der Götterwelt
So hat sich Prometheus wohl die Erfüllung seines Wunsches nicht vorgestellt. Zum Einen wurde er aus dem Kreis der Götter verbannt da er nun ein Mensch ist - das war Bedingung des Wettstreits. Und zum
Anderen wendet sich Jess mit gebrochenen Herzen von ihm ab, aus Angst noch einmal verletzt und enttäuscht…mehrAufreibende Achterbahn der Gefühle - fulminanter aber würdiger Abschied aus der Götterwelt
So hat sich Prometheus wohl die Erfüllung seines Wunsches nicht vorgestellt. Zum Einen wurde er aus dem Kreis der Götter verbannt da er nun ein Mensch ist - das war Bedingung des Wettstreits. Und zum Anderen wendet sich Jess mit gebrochenen Herzen von ihm ab, aus Angst noch einmal verletzt und enttäuscht zu werden, so wie ihre Mutter.
Zeus, der mächtigste Gott aller olympischen Götter, entmachtet und geflüchtet in eine amerikanische Kleinstadt. Haleluja, wer hätte das geglaubt? Denn Gaia und Agrios möchten natürlich die Chance auf die Machtergreifung nicht verpassen. Und plötzlich tummeln sich im verschlafenen Monterey lauter göttliche Gestalten, die für die Einwohner nicht eigentümlicher sein könnten. Jess will eigentlich nichts mehr mit den Göttern zu tun haben, aber sie lassen Sie nicht in Ruhe.
Besonders spannend wird der Plot auch dadurch, dass es einen Verräter gibt, und man als Leser sich in Spekulationen ergeht, die einem bis zum Schluß den Verstand rauben.
Oh Gott, wie habe ich mit Jess mitgelitten! Ich finde sie so stark, so tough und so emotional! Es kostet sie enorm viel Energie sich von Cayden fern zu halten, aber der Wunsch nach Geborgenheit und sich endlich fallen lassen zu können ist so präsent! Caydens Verrat lastet schwer auf ihr und sie tut sich schwer damit, Vertrauen zu ihm aufzubauen. Doch im Grunde ihres Herzens weiß sie genau, dass sie ihn liebt.
Cayden tut mir wirklich leid. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Das menschliche Leben ist für ihn nichts wert, ohne Jess an seiner Seite. Und immer, wenn Jess etwas tut, was ihm nicht passt, ist er da. Er hat Angst um sie und er ist tierisch sauer auf sie und diejenigen, die sie in Gefahr gebracht haben. Er ist so toll und einfach nur zum dahinschmachten.
Gleich zu Beginn bekommt man eine so heftige Gefühlsdusche, dass es einem den Boden wegzieht. Die Gefühlsachterbahn geht auf und ab, man möchte Jess schütteln, Cayden ohrfeigen, Apoll anschmachten, und endlich wissen, wer der Verräter ist. Die Frage danach und die geschickt eingeflochtenen Überlegungen und Anmerkungen dazu, treibt Marah bis zum Schluß an, und man kann das Buch nicht aus der Hand legen. Jeder aus Zeus engen Götterkreis ist bei mir schon in Verdacht gezogen worden.
Und dann natürlich das Hin und Her zwischen Jess und Cayden. Wer das schon in den ersten Bänden nicht so gut fand, wird hier auch nicht glücklich. Ich bin auf meine vollen Kosten gekommen. Zumal Marah dann auch noch einige Wendungen und Entscheidungen eingebaut hat, die dem ganzen noch mal eine enorme Würze verliehen haben. Ja, kurz hatte ich auch das Gefühl, dass dieser Eiertanz auch ein Tick zu viel war.
Besonders gelungen finde ich die Verflechtung der menschlichen Umgebung und die griechische Mythologie. Mytikas wird von Marah so ausreichend genug beschrieben, dass man dennoch seiner eigenen Phantasie freien Lauf geben kann. Auch finde ich es toll, wie Marah die Geschichten und Sagen der einzelnen Götter geschickt einbaut, so dass man schon ein bisschen was von den Zusammenhängen versteht, das Buch aber nicht überladen wird. So bekommt man richtig Lust, sich mehr mit der griechische Mythologie zu befassen.
Wer Marah kennt, weiß, dass sie einen rasanten Schreibstil hat mit viel Witz und Charme. Viele kleine Spitzen, jugendlich und frech. Das macht das ganze Buch in sich so flott. Sie hat aber auch kein Problem uns direkt in das emotionale Ping-Pong zu schleudern - und ZACK sitze ich da und flenne wie ein kleines Mädchen. Es ist einfach nur berauschend.
FAZIT
Ein unglaublich fulminantes Finale, sehr emotional und sehr nervenaufreibend. Der Abschied von Cayden und Jess fällt mir schwer. Aber es ist ein würdiger Abschluss und der Epilog hat mich glücklich zurück gelassen.