Orvil Red Feather kommt nicht los von den Schmerzmitteln. Er weiß, er ist ein Klischee: verletzt ins Krankenhaus rein, geheilt und abhängig wieder raus - eine zeitgenössische Tragödie. Doch die Sucht zieht sich schon lange durch seine Familie. 1864 kämpft Jude Star, ein Vorfahre Orvils, als Kind gegen die brutale Austreibung seiner indigenen Sprache und Kultur. Am Ende ist es der Alkohol, der ihn kurzzeitig in seiner Trauer auffängt und schließlich niederstreckt. Meisterhaft verknüpft Tommy Orange die Schicksale zweier Jungen, zwischen denen 150 Jahre Kolonialgeschichte liegen, und zeigt uns Amerika in neuem Licht: als ein Kontinuum von Vertreibung und Gewalt, das nur hin und wieder von lichten Momenten des Widerstands unterbrochen wird.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ein tolles Buch über Herkunft und die Frage, ob man ihr entfliehen kann, hat Tommy Orange geschrieben, lobt Rezensent Jens Uthoff. In der Nachfolge von Oranges "Dort dort" gehe es wieder um Orwil, einen Amerikaner indigener Abstammung, der nach einer Verletzung medikamentenabhängig wird und sich in sein Gitarrenspiel flüchtet. Eine weitere wichtige Figur ist Sean Price, ein anderer Indigener, der sowohl Männer als auch Frauen begehrt. Außerdem spielt die Geschichte der Indigenen eine Rolle im Buch, unter anderem geht es um das Sand-Creek-Massaker aus dem 19. Jahrhundert, erzählt Uthoff. Viel, manchmal fast zu viel wird in diesem Buch verhandelt, findet er, der sich freilich an Oranges anspielungsreichem Stil erfreut und auch die sprachliche Gestaltung, wie etwa den Gebrauch von langen Ketten von Nebensätzen, lobt. Als ein wichtiges Motiv macht der Rezensent die Schleife, also die ewige Wiederkehr aus. Insgesamt scheint Orange ihm nahe zu legen, dass man seine Identität nicht beliebig frei erfinden kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Cooler ist dieser pathosgefährdete Stoff noch nie erzählt worden. Der Autor vermeidet alle Klagerhetorik, sondern behandelt die historische Katastrophe mit grimmigem Sarkasmus." Sigrid Löffler, Deutschlandfunk, 01.10.24
"Zugleich gelingt Orange... eine soghafte Erzählung. ... Darüber hinaus ist Verlorene Sterne sehr anspielungsreich, die Harlem Renaissance wird genauso zitiert wie zeitgenössische Popkultur oder indigene Kulturpraktiken." Jens Uthoff, die tageszeitung, 7.11.24
"Ein notwendiges Buch, nach dem man das 'Land der Freiheit' mit anderen Augen sieht." Thomas Correll, Nürnberger Nachrichten, 5.11.24
"Dies ist kein Roman, der an Mitgefühl appelliert oder Wunden leckt, er strahlt nicht einmal eine besondere Wut au, er beharrt aber auf einem Vermächtnis." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 16.09.24
"Orange erzählt meisterhaft von einem Krieg gegen das eigene Volk, der bis heute tiefe Wunden hinterlässt." Tina Schraml, Bücher-Magazin, 6/2024
"Orange hebt nicht den moralischen Zeigefinger, sondern erkundet mit Witz die Widersprüche seiner Charaktere. Für jeden einzelnen findet er eine eigene Sprache und eine eigene Erzählweise." Marie Schoeß, Deutschlandfunk Kultur, 19.08.24
"Ein Roman mit vielen historischen Ankern, ...es geht um Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus und Fragen der Identität. ... Orange erzählt mit Humor, multiperspektivisch, intelligent und poetisch, es macht Spaß, diesen Roman zu lesen." Gerrit Bartels, rbb Radio 3, 22.08.24
"Ein Buch, das einen von der ersten Seite an in die Geschichte einsaugt und nicht mehr loslässt: aufrüttelnd, brillant, dicht. ... Die Übersetzung von Hannes Meyer ermöglicht wie schon im Vorgänger beim Lesen den Eindruck, es handle sich um die Originalfassung - der Text büßt im Deutschen in keinster Weise an Intensität ein." Maria Nowotnick, Galore, 22.08.24
"An solchen Stellen, die einem beim Lesen den Hals zuschnüren, ist man Tommy Orange dankbar, dass er nicht linear und chronologisch erzählt, sondern exemplarische Szenen und Lebensausschnitte zu einer vielstimmigen Symphonie 'gesampelt' hat. Nach der letzten Seite des Romans überwiegen jedoch weder Empörung, Mitleid, Trauer oder Wut, sondern Staunen über die Leidensfähigkeit, Wandelbarkeit und innere Stärke der Nachkommen der Ureinwohner Amerikas. Und natürlich über Tommy Orange' polyphonen Roman mit Schwindel erregenden menschlichen Untiefen, hoffnungsvollen Erlösungs- und Machtfantasien, sowie einem stillen, unzerstörbaren Humor." Andrej Gato, Literatur Review, 8.10.2024
"Falsche Propheten des amerikanischen Traums finden sich in Oranges Roman zuhauf ... Ein Epos über intergenrationales Trauma, über den Krieg Amerikas gegen seine indigene Bevölkerung und das Leben von Natives in den heutigen USA. Komplex komponiert, fesselnd und tiefgründig, ästhetisch anspruchsvoll, spannend und thematisch relevant." Meike Stein, SR2 Kulturradio, 19.08.24
"Die große Stärke des Romans: Orange zeigt, welche Traumata die Überlebenden mit sich tragen und wie sie sich in Form von Suchtproblemen in allen Generationen wiederfinden lassen, ... mit Empathie und den richtigen Worten für das Komplexe. Was er uns mitgibt, ist das Geschenk, zu verstehen. Denn in Oranges Büchern geht es um das Bestehen in einer Welt, in der man sich nicht auskennt, in der es keine einfachen und klaren Zuordnungen gibt, in der Fragen statt Antworten und Nuancen statt Deutlichkeit warten. ... Bei Orange vermischt sich alles: Kleine Beobachtungen und große Geschichten, wahre Begebenheiten und Figuren, die es sein könnten, relevante Themen, die nicht erst auf den zweiten Blick überraschen. Das sind sie, die verlorenen Sterne." Teresa Preis, Buchkultur, 23.08.24
"Das ist große Literatur! Orange ist kein Show-off, ... er findet für jede Geschichte sehr behutsam die passende Form und Perspektive, ... er gibt seinen Charakteren immer Würde und Hoffnung, ... schwach strahlend wie verlorene Sterne." Daniel Koch, Diffus, 17.08.24
"Zugleich gelingt Orange... eine soghafte Erzählung. ... Darüber hinaus ist Verlorene Sterne sehr anspielungsreich, die Harlem Renaissance wird genauso zitiert wie zeitgenössische Popkultur oder indigene Kulturpraktiken." Jens Uthoff, die tageszeitung, 7.11.24
"Ein notwendiges Buch, nach dem man das 'Land der Freiheit' mit anderen Augen sieht." Thomas Correll, Nürnberger Nachrichten, 5.11.24
"Dies ist kein Roman, der an Mitgefühl appelliert oder Wunden leckt, er strahlt nicht einmal eine besondere Wut au, er beharrt aber auf einem Vermächtnis." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 16.09.24
"Orange erzählt meisterhaft von einem Krieg gegen das eigene Volk, der bis heute tiefe Wunden hinterlässt." Tina Schraml, Bücher-Magazin, 6/2024
"Orange hebt nicht den moralischen Zeigefinger, sondern erkundet mit Witz die Widersprüche seiner Charaktere. Für jeden einzelnen findet er eine eigene Sprache und eine eigene Erzählweise." Marie Schoeß, Deutschlandfunk Kultur, 19.08.24
"Ein Roman mit vielen historischen Ankern, ...es geht um Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus und Fragen der Identität. ... Orange erzählt mit Humor, multiperspektivisch, intelligent und poetisch, es macht Spaß, diesen Roman zu lesen." Gerrit Bartels, rbb Radio 3, 22.08.24
"Ein Buch, das einen von der ersten Seite an in die Geschichte einsaugt und nicht mehr loslässt: aufrüttelnd, brillant, dicht. ... Die Übersetzung von Hannes Meyer ermöglicht wie schon im Vorgänger beim Lesen den Eindruck, es handle sich um die Originalfassung - der Text büßt im Deutschen in keinster Weise an Intensität ein." Maria Nowotnick, Galore, 22.08.24
"An solchen Stellen, die einem beim Lesen den Hals zuschnüren, ist man Tommy Orange dankbar, dass er nicht linear und chronologisch erzählt, sondern exemplarische Szenen und Lebensausschnitte zu einer vielstimmigen Symphonie 'gesampelt' hat. Nach der letzten Seite des Romans überwiegen jedoch weder Empörung, Mitleid, Trauer oder Wut, sondern Staunen über die Leidensfähigkeit, Wandelbarkeit und innere Stärke der Nachkommen der Ureinwohner Amerikas. Und natürlich über Tommy Orange' polyphonen Roman mit Schwindel erregenden menschlichen Untiefen, hoffnungsvollen Erlösungs- und Machtfantasien, sowie einem stillen, unzerstörbaren Humor." Andrej Gato, Literatur Review, 8.10.2024
"Falsche Propheten des amerikanischen Traums finden sich in Oranges Roman zuhauf ... Ein Epos über intergenrationales Trauma, über den Krieg Amerikas gegen seine indigene Bevölkerung und das Leben von Natives in den heutigen USA. Komplex komponiert, fesselnd und tiefgründig, ästhetisch anspruchsvoll, spannend und thematisch relevant." Meike Stein, SR2 Kulturradio, 19.08.24
"Die große Stärke des Romans: Orange zeigt, welche Traumata die Überlebenden mit sich tragen und wie sie sich in Form von Suchtproblemen in allen Generationen wiederfinden lassen, ... mit Empathie und den richtigen Worten für das Komplexe. Was er uns mitgibt, ist das Geschenk, zu verstehen. Denn in Oranges Büchern geht es um das Bestehen in einer Welt, in der man sich nicht auskennt, in der es keine einfachen und klaren Zuordnungen gibt, in der Fragen statt Antworten und Nuancen statt Deutlichkeit warten. ... Bei Orange vermischt sich alles: Kleine Beobachtungen und große Geschichten, wahre Begebenheiten und Figuren, die es sein könnten, relevante Themen, die nicht erst auf den zweiten Blick überraschen. Das sind sie, die verlorenen Sterne." Teresa Preis, Buchkultur, 23.08.24
"Das ist große Literatur! Orange ist kein Show-off, ... er findet für jede Geschichte sehr behutsam die passende Form und Perspektive, ... er gibt seinen Charakteren immer Würde und Hoffnung, ... schwach strahlend wie verlorene Sterne." Daniel Koch, Diffus, 17.08.24