Spannungsaubau und Handlung der Trilogie sind prizipiell gut, man muss es mögen, das ist richtig. Was ich jedoch zu wenig beleuchtet finde, das ist bei dem Thema wichtig, ist der Aspekt, dass sie das Ganze, zumindest anfangs,nicht freiwillig getan hat. Zu Beginn hat Nora sich nichts sehnlicher
gewünscht, zu ihrer Familie zurückzukehren und ihrem Peiniger, Julian, zu entfliehen. Plötzlich findet…mehrSpannungsaubau und Handlung der Trilogie sind prizipiell gut, man muss es mögen, das ist richtig. Was ich jedoch zu wenig beleuchtet finde, das ist bei dem Thema wichtig, ist der Aspekt, dass sie das Ganze, zumindest anfangs,nicht freiwillig getan hat. Zu Beginn hat Nora sich nichts sehnlicher gewünscht, zu ihrer Familie zurückzukehren und ihrem Peiniger, Julian, zu entfliehen. Plötzlich findet sie jedoch Gefallen daran, wie er sie behandelt. Ich finde der Sprung zwischen Vergewaltigung, was es nunmal zu Beginn war, zu einvernehmlichen Sex, ist nicht klar genug herausgestellt. Die Handlung ist dort viel zu schnell, man kann gar nicht wirklich mitdenken, bzw. es tatsächlich verstehen. Gearde bei so einem schwierigen Thema ist es wichtig, Leser*innen in die Gedanken und Gefühle mitzunehmen und vor allem auch das Stockholm-Syndrom besser zu beleuchten. Ich fand, Nora war zu schnell damit einverstanden (zumindest in ihrem Kopf), dass Julian sie schlug und penetrierte, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollte. Wenn Nora sich gewehrt hat, wirkte es eher halbherzig und als würde sie sich nicht für sich wehren, sondern eher weil sie es für richtig hielt. Natürlich muss man im Hinterkopf behalten, dass diese Geschichte reine Fiktion ist und für ein Klientel geschrieben wurde, welches genau so etwas sucht. Doch auch in solchen Kreisen wird der Sprung zwischen Vergewaltigung und Sex diskutiert und klarer herausgestellt. Safewords und Absprachen sind da sehr wichtig und ich denke, die Szene ist für solche Bücher nicht sonderlich dankbar. Natürlich, Phantasie ist Phantasie, dennoch gibt es immer Parallelen zur Realität, die man im Hinterkopf behalten und reflektieren muss. Wenn man sich das stets ins Gedächtnis ruft, sind diese Bücher wirklich lesenswert!