Rätselhafte Funde
Die Familie Wagner ist seit Generationen im Harz ansässig. Viele Männer waren im Bergbau tätig. Auch die Brüder Karl und Knut. Aber 1947 wurde die Grube von Hohegeiß geschlossen und Karl wanderte nach Kanada aus und verdiente dort aufgrund von handwerklichem Geschick und
Geschäftstüchtigkeit ein kleines Vermögen.
Sein Sohn Robert, der bisher einige Jahre in verschiedene…mehrRätselhafte Funde
Die Familie Wagner ist seit Generationen im Harz ansässig. Viele Männer waren im Bergbau tätig. Auch die Brüder Karl und Knut. Aber 1947 wurde die Grube von Hohegeiß geschlossen und Karl wanderte nach Kanada aus und verdiente dort aufgrund von handwerklichem Geschick und Geschäftstüchtigkeit ein kleines Vermögen.
Sein Sohn Robert, der bisher einige Jahre in verschiedene Richtungen studiert hat und sein Interesse für die Archäologie entdeckte, erbt das Tagebuch seines Onkels Knut. Dieser beschreibt akribisch seine Funde und rätselhafte Wandzeichnungen einer Höhle im Bergwerk. Doch die erwähnten Gegenstände, die wie eine CD oder USB-Stick bzw. MP3-Player erscheinen, gab es doch damals noch gar nicht.
Robert beschließt Nachforschungen anzustellen und geht dabei professionell vor. Glücklicherweise verfügt er über die notwendigen Mittel und engagiert Fachleute. Dabei ist der junge und ehrgeizige Sprachwissenschaftler Alexander, der genauso auf Stellensuche ist, wie der Computerspezialist Klaus. Eine andere große Unterstützung ist Karin aus dem Nachbarhaus seiner verstorbenen Verwandten, die über große Ortskenntnis von Hohegeiß verfügt und heimatgeschichtlich bewandert ist.
Hermann Lühr erzählt sehr sachkundig eine spannende Geschichte mit vielen wissenswerten Fakten über archäologische Funde verschiedener Zeiten. Seine Protagonisten reisen zwischen Hohegeiß im Harz nach München und Kreta, um zu recherchieren. Nebenbei wird auch geschickt die Familiengeschichte der Wagners und die sich anbahnende Beziehung zwischen Karin und Robert in die Handlung integriert. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und es macht Freude das Buch zu lesen. Die ungewöhnliche Kombination heimatgeschichtlichen Fakten und Tatsachen in Verbindung mit den großen Funden der Weltgeschichte ist Hermann Lühr bestens gelungen.
Der Leser erlebt mit wie aufregende Theorien und Hypothesen entwickelt, geprüft und wieder verworfen werden, um zu noch gewagteren Erkenntnissen zu gelangen. Auch kompetente Wissenschaftler werden einbezogen und von den Hobbyforschern gefordert.
Hermann Lührs Protagonisten sind authentische und spannende Charaktere. Jeder wird so beschrieben, dass ich mir die Person lebhaft vorstellen konnte. Auch die Handlungen sind absolut nachvollziehbar.
Die phantasievolle Geschichte wird farbig und mit Liebe zum Detail erzählt. Naturwissenschaftliche und historische Fakten werden phantasievoll ausgestaltet. Dabei wird ein Spannungsbogen entwickelt, der nie abreißt. Man merkt dem Autor sein Fable für alte Kulturen und rätselhafte Naturphänomene an. Sein Einfühlungsvermögen in vergangene Zeiten ist bemerkenswert und der Leser wird nicht nur gut unterhalten, sondern auch selbst zum Nachdenken angeregt.
Der flüssige und unterhaltsame Schreibstil macht das Buch zu einem wahren Lesevergnügen. Mit „Verschollene Welten“ ist Hermann Lühr eine außergewöhnliche und spannende Geschichte gelungen, die aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung ist.