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'Beim Lesen stellt sich das Gefühl ein, man würde Zeuge eines überfälligen Befreiungsprozesses.' Carl Hegemann 'Alles wird im Kontext der Produktivität begriffen, jede Handlung nach ihrem Nutzen bewertet, jede Zeitspanne nach ihrem Potential befragt. Die Uhr skandiert dieses utilitaristische Zeitverständnis allerorts, in Bahnhöfen liegen Ratgeber zur Verbesserung des Zeitmanagements aus, eine Vielzahl von Seminaren und Kursen versprechen, Techniken zur Optimierung des Zeithaushalts zu vermitteln. Selbst in den gegenwärtigen Diskursen, die sich um Schnellebigkeit und Entschleunigung, um die…mehr

Produktbeschreibung
'Beim Lesen stellt sich das Gefühl ein, man würde Zeuge eines überfälligen Befreiungsprozesses.' Carl Hegemann 'Alles wird im Kontext der Produktivität begriffen, jede Handlung nach ihrem Nutzen bewertet, jede Zeitspanne nach ihrem Potential befragt. Die Uhr skandiert dieses utilitaristische Zeitverständnis allerorts, in Bahnhöfen liegen Ratgeber zur Verbesserung des Zeitmanagements aus, eine Vielzahl von Seminaren und Kursen versprechen, Techniken zur Optimierung des Zeithaushalts zu vermitteln. Selbst in den gegenwärtigen Diskursen, die sich um Schnellebigkeit und Entschleunigung, um die Leistungs- und die Müdigkeitsgesellschaft drehen, bleibt das Nützlichkeitsparadigma in aller Regel unangetastet.' Julian Pörksen 'Wie kann sich die Kunstpraxis dem stummen Zwang der Zweckrationalität der Warengesellschaft entziehen? Die Lösung, die Pörksen vor dem Hintergrund spekulativ-theoretischer Ansätze von Bataille, Benjamin, Foucault und auch von Friedrich Schiller entwickelt, ist bisher in der theoretischen Literatur so noch nicht vorgekommen.'Carl Hegemann
Autorenporträt
Julian Pörksen, geboren 1985, arbeitete an der Berliner Staatsoper und als Assistent für Christoph Schlingensief. Er studierte Geschichte und Philosophie in Berlin und anschließend Dramaturgie in Leipzig. Sein Filmdebut SOMETIMES WE SIT AND THINK AND SOMETIMES WE JUST SIT über einen 50-jährigen Taugenichts, der freiwillig ins Altenheim zieht, feierte 2012 auf der Berlinale Premiere. Carl Hegemann, geboren 1949, war u.a. Dramaturg an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, Professor für Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig und seit der Spielzeit 2011/12 Dramaturg am Thalia Theater Hamburg.