Quellengrundlage für die Recherche ist der persönliche Nachlass einer damaligen Führerin der NS-Schwesternschaft aus dem Reichshauptamt für Volkswohlfahrt - im Jahr 2007 tauchten ein bis dahin unbekanntes Tagebuch, Fotos, Briefe und Berichte aus ihrem Umsiedlungseinsatz auf. Gleichzeitig ergab sich ein Gespräch mit dem damaligen Leiter des Umsiedlergesundheitsdienstes der Auslandabteilung der Reichsärztekammer.
Die akribische Spurensuche auf der Basis der entdeckten Quellen ermöglicht nun erstmals einen detailreichen Einblick in die Aufgabenverteilung zwischen dem männlichen und weiblichen medizinischen Personal der deutschen Umsiedlungskommission sowie den persönlichen Haltungen.
Doch beide hochrangigen Akteure schwiegen auffällig zur eigentlichen Frage. Die selektive Überlieferung hinterließ nachhaltige Lücken im kollektiven Erinnern an die "Heim ins Reich"-Umsiedlungen. "Verschwundene Umsiedler" waren lange Zeit ihre vergessenen Opfer.
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