Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 1,3, Leuphana Universität Lüneburg (Wissenschaft lehrt Verstehen), Veranstaltung: Medienbrüche und Technikwandel, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgend Arbeit befasst sich mit verhaltensändernden Maßnahmen in der Versicherungsbranche. Überwachung, Kontrolle und Macht sind Themen, mit denen sich bereits Mitte des vergangenen Jahrhunderts Michel Foucault beschäftigt hat und die heute aktueller denn je erscheinen. Die Digitalisierung ermöglicht eine umfassendere Überwachung und Kontrolle der teilnehmenden Bevölkerung, als es für die meisten auch nur vorstellbar ist. Durch permanente Datenerhebung und mit geschickten Anreizsystemen versuchen große Versicherungsunternehmen das Verhalten ihrer Kunden zu beeinflussen. Dies kann positive Auswirkungen für beide Seiten haben, Versicherern winkt ein riesiges Potenzial Kosten einzusparen, während sich die Kunden zum Beispiel gesünder ernähren, sich mehr bewegen, oder aufmerksamer und zurückhaltender im Straßenverkehr fortbewegen. Neben diesen positiven Aspekten gilt es auch die weiteren gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Auswirkungen anhand von konkreten Beispielen in der Versicherungsbranche näher zu beleuchten. In diesem Zusammenhang soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, ob man bei den aktuellen Entwicklungen finanzieller Anreizsysteme der Versicherer, von den Grundgedanken panoptischer Strukturen, also manipulativer systemischer Überwachung sprechen kann. Die Risikooptimierung der Versicherungsunternehmen erfolgt weniger durch Anpassung der Rahmenbedingungen, oder der Aufklärung der Individuen, als vielmehr durch gut gemeinte, aber manipulative Praktiken, die das Verhalten des Einzelnen beeinflussen sollen.