Wäre das Streitgespräch zwischen Luther und Zwingli anders verlaufen, wenn Käthe gekocht hätte? Wurde die Pest in Genf wirklich von Hexen verbreitet? Wie war es möglich, in Straßburg 2.500 Flüchtlinge aus dem Bauernkrieg unterzubringen? Der Blick der Frauen der Reformatoren wurde bisher wenig berücksichtigt. Hier kommen sie miteinander ins Gespräch und lassen die Reformationszeit lebendig werden. Nach eingehender Recherche und mit viel Einfühlungsvermögen in die damalige Zeit lässt Ursula Koch auf der Grundlage historischer Quellen die Frauen ihre Geschichten erzählen. Manches historische Ereignis erscheint so in neuem Licht. Zu Wort kommen Käthe Luther, Katharina Melanchthon, Anna Zwingli, Katharina Zell, Elisabeth Cruciger, Idelette Calvin, Wibrandis Rosenblatt sowie Argula von Grumbach und eine Anhängerin von Thomas Müntzer.
(...) viel fantasievoller erzählen bei Ursula Koch die Frauen der Reformatoren aus ihrem Leben. (...) Sie erinnern sich an wesentliche Etappen der Reformation, aber auch an ihren Alltag. Und sie kommentieren durchaus mit einigem Abstand manche Taten ihrer Männer. Eine besondere Spannung gewinnt das Buch durch das Zusammenspiel gerade so vieler Vertreterinnen unterschiedlicher religiöser Strömungen. Fängt das Gespräch ein wenig betulich an, so gewinnt es rasch an Fahrt. Die Schilderung der Frauen, ob nun selbst Predigerinnen oder schüchterne Geister im HIntergrund, gewinnt Tiefe. Quelle: Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern, 131. Jahrgang, Nr. 43