36,99 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
  • Format: PDF

Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: sehr gut (1,0), Fachhochschule Mannheim, Hochschule für Sozialwesen, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Der Fall der französischen Schauspielerin Marie Trintignant, die im August 2003 an den Folgen der Verletzungen, die ihr von ihrem Freund Bertrand Cantat zugefügt wurden, starb, sorgte in den Medien für großes Aufsehen. Auch die Öffentlichkeit war betroffen. In dem Prozess im März 2004 gestand Cantat, seiner Freundin mindestens vier schwere Ohrfeigen verpasst zu haben, weil er wegen „totaler Intensität der…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: sehr gut (1,0), Fachhochschule Mannheim, Hochschule für Sozialwesen, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Der Fall der französischen Schauspielerin Marie Trintignant, die im August 2003 an den Folgen der Verletzungen, die ihr von ihrem Freund Bertrand Cantat zugefügt wurden, starb, sorgte in den Medien für großes Aufsehen. Auch die Öffentlichkeit war betroffen. In dem Prozess im März 2004 gestand Cantat, seiner Freundin mindestens vier schwere Ohrfeigen verpasst zu haben, weil er wegen „totaler Intensität der Liebe“ die Beherrschung verloren habe. Er und Marie seien jedoch „in einem extremen Zustand“ gewesen, und er könne sich nicht mehr an alles erinnern. Es gab Gerüchte, wonach sowohl Cantat als auch Trintignant unter starkem Alkoholeinfluss standen. Diese wurden jedoch weder von der Anklage, noch von Zeugen bestätigt. Cantat wurde zu acht Jahren Haft verurteilt. Trotzdem bleibt die Frage offen, wie es passieren konnte, dass „ein Linker wie Bertrand Cantat, Frankreichs stolze Stimme der Moral, immer auf der Seite der Unterdrückten“ (stern.de 18.3.2004), dessen Lieder vom Kampf gegen Gewalt handeln (TAZ 02.08.2003), die Frau, die er vorgibt zu lieben, so sehr misshandelte, dass sie an den Folgen der Misshandlung starb und ob die Tat möglicher weise hätte verhindert werden können. Dieser relativ spektakuläre Fall enthält viele Parallelen zu anderen Fällen, die nicht so Aufsehen erregend, aber dennoch nicht minder schlimm sind. Ein Mann liebt eine Frau, misshandelt sie – für alle unverständlich, weil er doch eigentlich ein Gegner von Gewalt ist – Alkohol spielt evtl. auch eine Rolle, zumindest ein Teil der Schuld schiebt er auf das Opfer (sie seien in einem „extremen Zustand“ gewesen) und er gibt an, dass er sich nicht mehr an alles erinnern kann. Gewalt in Beziehungen war lange Jahre ein Thema, das als Privatsache galt oder als etwas, das nur in den unteren Schichten vorkommt. Der Frauenbewegung ist es zu verdanken, dass dieses Thema ab den 70er Jahren zunehmend öffentlich diskutiert wurde. Im Laufe der Jahre entstand dadurch ein vielfältiges Hilfsangebot für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen. Nach einiger Zeit wurde jedoch erkannt, dass diese Angebote alleine nicht ausreichen, um männliche Gewalt gegen Frauen zu verringern. Andere Strategien wurden diskutiert, zu denen v. a. auch der gesellschaftliche Umgang mit männlicher Gewalt gehörte...