In tausenden von Gottesdiensten wird jeden Sonntag zu Menschen gepredigt. Doch was bringt das viele Predigen, wenn die Botschaft bei den Menschen nicht mehr ankommt? Unsere Gesellschaft ist im Umbruch. Individualisierung, Pluralisierung, Globalisierung und das diffuse Wort "Postmoderne" versuchen diese Entwicklungen zu beschreiben. Dies wirft die Frage auf, wie die Predigt heute beschaffen sein muss, um den Menschen das Evangelium zu vermitteln. Ist die Methode der Predigt als Wortverkündigung im Multimedialzeitalter noch angemessen oder müssen wir das Konzept der Predigt komplett neu überdenken? Unter Berücksichtigung von neutestamentlichen und historischen Fragestellungen wird zunächst nach dem Wesen der Predigt gefragt. Eine Begriffsklärung und die Redekomplexe des Neuen Testaments stehen dabei im Fokus. Des Weiteren werden historische Auszüge der Predigt dargestellt und untersucht. Besonders die jüngere Missionstheologie hat sich mit dem Thema des Evangeliums und der Kultur beschäftigt, daher werden hier auch einige dieser Paradigmen und Fragestellungen angesprochen. Im zweiten Teil geht es um den gesellschaftlichen Kontext der Predigt und um die Klärung des Begriffs Postmoderne. Die Begriffsgeschichte, verschiedene Ansätze und deren Kritik werden dabei untersucht. Die Situation der Predigt in der Postmoderne erfordert es weiterhin sich mit den ''Lebenswelten'' der Menschen, zu denen gepredigt werden soll, auseinanderzusetzen. Um diese näher zu bestimmen, werden verschiedene aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen dargestellt und das Thema Milieustudien thematisiert. Schließlich werden die daraus resultierenden Konsequenzen für die Predigt aufgezeigt. Die Entwicklungen zu einer postmodernen Predigt werden im dritten Teil betrachtet. Dabei werden konstruktivistische und rezeptionsästhetische sowie andere Einflüsse erläutert. Der Autor geht außerdem auf die Fragestellung nach Pluralität und dem Wahrheitsanspruch des Evangeliums ein. Anschließend werden drei aktuelle homiletische Ansätze zur Predigt in der Postmoderne dargestellt und bewertet. Diese sind der Bibiolog von Pohl-Patalong, die dramaturgische Homiletik von Nicol und das Plädoyer für Homiletik in der Postmoderne von Herbst. Abschließend entwickelt der Autor einen eigenen Ansatz zu einer verständlichen Predigtpraxis in der Postmoderne.
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