Gerrit Hölzle geht davon aus, dass die heutige Informationsgesellschaft mit ihrem Überangebot an Informationen eine Informiertheitsillusion erzeugt, die im Ergebnis Informationsdefizite nach sich zieht. Daraus folgen dann Verstrickungslagen in Gestalt nicht gewollter Verträge. Auf Basis einer ökonomischen Anlayse im Recht eröffnet sich der Verfasser eine Querschnittsbetrachtung, die über kontingente Konfliktverortungen hinaus eine Verzahnung der Tatbestandsvoraussetzungen und der Rechtsfolgen einer Verstrickung durch Desinformation erlaubt. Ökonomie und Jurisprudenz sind keine konkurrierenden Wissenschaften. Vor allem darf sich weder die Ökonomie der Aufgabe allein verschreiben, das gegebene Recht zu analysieren, noch kann die Jurisprudenz unter der Anerkennung ökonomischer Vorherigkeiten ihre Autonomie preisgeben. Aufbauend auf der in beiden Disziplinen anerkannten Institution des Vertrauens unternimmt der Autor den Versuch, ein gemeinsames Wertegerüst herauszuarbeiten und dieses nach dem Vorbild und im Rahmen der juristischen Dogmatik und Abstraktion zur Grundlage eines übergeordneten systemischen Verständnisses zu machen. Die Praxistauglichkeit des so entwickelten Modells wird daraufhin zwar am konkreten Beispiel des Kaufrechts nachgewiesen, ist aber über das Kaufrecht hinaus auf das gesamte Schuldvertragsrecht übertragbar. Geboren 1974; Studium der Rechtswissenschaften in Trier und Würzburg; Träger des Preises der Albert-Hensel-Stiftung Würzburg 1999/II; seit 2002 als Rechtsanwalt, seit 2004 auch als Insolvenzverwalter tätig; 2009 Promotion; 2011 Habilitation.
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