Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Mediengeschichte, Note: 1,0, Universität zu Köln (Theater-/ Film- und Fernsehwissenschaften), Veranstaltung: Geschichte der (Medien-)Avantgarden, Sprache: Deutsch, Abstract: Dada-Avantgardistische Medienkunstfigur Helge Schneider - Lebensform Dada "Der Dadaismus, so wie ich es heute nach vielen Jahren sehe, war eine Revolte der von vielen Seiten bedrängten Persönlichkeit. Es war der Aufstand gegen die drohende Vermassung, Verdummung, Zerstörung." 1 Öffentliche Auftritte der Kunstfigur Helge Schneider in der Medienlandschaft sind stets ein ,Fest des Absurden'. Einen Roten Faden in der Summe seiner Aussagen festzustellen scheint nahezu unmöglich und doch wirkt er nicht dümmlich oder gar ungebildet. Vielmehr zeigt er dem Publikum einen Spiegel auf, dessen Reflektion wiedergibt in wiefern es sich selbst zum Narren macht, wenn es sich selbst, seiner Lebensform, geprägt von Prestige und sozialem Status, in ihrem gesellschaftlichen Umgebung und dem damit verbunden Wirtschaftssystem, derart ernst nimmt und in keiner Relation zu tatsächlichen Missständen des gesellschaftlichen Wandels stehen. So formulierte Richard Huelsenbeck, einer der ersten bekannten Dadaisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in seiner Autobiografie aus dem Jahre 1957, dass er sich persönlich gezwungen fühlte, aus seinem existentialistisch geprägten Selbstverständnis heraus, gegen eine drohende Vermassung, Verdummung, der technisierten aufkommenden Informations- und Gesellschaft, zu rebellieren. So war und ist jene dadaistische Avantgarde der Vergangenheit, aber auch die einer Figur des Helge Schneider, ein Aufschrei, Rebellion sowie Versinnbildlichung eines unzufriedenstellendes Zeitgeschehens von äußeren wirtschafts- und sozialpolitischen Veränderungen und Lebensbedingung. Mit dem Resultat einer sich alles verweigernden nihilistischen Einstellung, fernab eines sich immer mehr ausbildenden Mainstreams. Literatur und Videomaterial u.a.: Huelsenbeck, Richard: Mit Witz, Licht und Grütze. Auf den Spuren des Dadaismus. Wiederauflage im Nautilus Verlag. Hamburg. 1992. Erstauflage im Limes Verlag. Wiesbaden. 1957. DCTP. Ten to Eleven. Helge Schneider als Abrissunternehmer Jean-Luc Borovsky au dem filmischen Gesamtwerk Alexander Kluges. Erstausstrahlung: 02.10.2007. VOX. In: Youtube, URL: http://www.youtube.com/watch?v=Cjf21Y19aUQ
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