Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Cultural Studies, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gesellschaftlichkeit einer kulturellen Praxis - gerade im Umgang mit Medien und deren Gebrauch - ist längstens nicht mehr zu bestreiten. Während die manipulativen, bisweilen sicher auch schädlichen Konsequenzen allzu exzessiv gestalteten TV-Genusses ebenso wie die medienimmanenten Inszenierungsstrategien und dramaturgischen Verfahren einer steten wissenschaftlichen Analyse ausgesetzt sind, findet sich über die Zuschreibung sozialer Stellung und Herkunft an spezifische kulturelle Vorlieben wenig Fundiertes. Tatsächlich wurden und werden solche Zuschreibungen - nicht zuletzt publizistisch, mehr oder weniger reflektiert - vorgenommen. Zum signifikanten Präzedenzfall solcher Einschreibungen des Sozialen in kulturelle Praxen ist das Wort "Unterschichtenfernsehen" geworden. Ungeachtet eines ersten Gebrauchs dieses Wortes im Satire Magazin Titanic 1 , geht der Begriff vornehmlich auf das Buch Generation Reform 2 von Paul Nolte zurück. Popularisiert wurde der Begriff durch Harald Schmidt in seiner TV-Show, als dieser seinen ehemaligen Arbeitgeber Sat. 1 als Unterschichtenfernsehen bezeichnete. Eine Reaktion Thomas Tumas im Spiegel sei hier, aufgrund ihrer polemisierenden Zuspitzung vorangestellt: Ein Gespenst steht rum in Deutschland.
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