Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 1,0, Leuphana Universität Lüneburg (Institut für Sozialpädagogik), Veranstaltung: Zur Bedeutung der personalen Dimension innerhalb der Erziehungskultur in der Erziehung, Sprache: Deutsch, Abstract: Im ersten Teil der Arbeit werden zwei konträre Positionen in Bezug auf einen Berufsethos innerhalb der Erziehungswissenschaften ausgeführt: 1. Pädagogik braucht kein Berufsethos. Die Idee eines solchen ist „antiquiert“. Maßgeblich sind die Fachkompetenz und das Verhalten des Pädagogen. 2. Ohne ein pädagogisches Ethos kann pädagogisches Handeln nicht umfassend beschrieben und verstanden werden. Es gibt aber das Problem, dass ethische Kategorien (zum Beispiel Gerechtigkeit, Fürsorge) in der Regel nicht verallgemeinerbar empirisch erfasst werden können. Diese beiden Positionen stellt der erste Teil der Arbeit exemplarisch anhand von Ausführungen Hermann Gieseckes in seinem Buch „Die pädagogische Beziehung“ dar. Im zweiten Teil, dem Hauptteil, wird mit dem ebengenannten Sokratischen Eid, der Versuch eines pädagogischen Berufsethos von Hartmut von Hentig vorgestellt und der Kritik sowie einem abgewandelten „Minimalkonsens“ von Giesecke gegenübergestellt. Der dritte Teil beschäftigt sich mit der Kontroverse um die Person von Hartmut von Hentig im Rahmen der Berichterstattung im Jahr 2010 über den Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule. Hentig wurde vielfach vorgeworfen, sich nur unzureichend selbst erklärt, geschweige denn entschuldigt zu haben, obwohl sein Lebenspartner Gerold Becker als Haupttäter beschuldigt wurde. Diese Vorwürfe sollen unter dem Aspekt der vorausgegangenen Ausführungen, insbesondere den Ideen des von Hentig entworfenen Sokratischen Eides bewertet werden.