Angesichts der vielfältigen Aktivitäten des letzten Stauferkaisers Friedrich II. im naturwissenschaftlichen, architektonischen, legislativen, sprachlich-kulturellen, zoologischen, künstlerischen und vielen weiteren Bereichen, stellt er bis heute eine faszinierende Persönlichkeit dar, die ihrer Zeit oftmals ein Stück voraus zu sein schien. Die sich weiterhin anhäufenden Beiträge zur Forschung spiegeln aber vor allem das Interesse an seiner historischen Gestalt als Herrscher wieder. Bisher existiert eine kritisch edierte Sammlung seiner Urkundenteile die gerade einmal bis in das Jahr 1212 reicht. Damit sind die Publikationen zu Friedrich II. also keineswegs abgeschlossen, sondern stets in Bearbeitung. Als der Staufer dem Papst gelobte einen Kreuzzug persönlich anzutreten, trat er damit in die Fußstapfen seines Großvaters Barbarossa und seines Vaters Heinrich VI. Dies sollte ihm in späteren Jahren neben der Königskrone zu Sizilien, zu Deutschland und seit 1220 der Kaiserkrone auch die Krone zu Jerusalem einbringen, die er sich selbst aufs Haupt setzte. Bis der Kreuzzug jedoch stattfand, kam es vorerst zu etlichen Komplikationen, denn Friedrich verschob sein Gelübde mehrere Male. Was waren seine Motive dafür? War es ihm wirklich ernst einen "gerechten und gottgefälligen Krieg" zu realisieren oder ging es ihm vielmehr um die Aufmerksamkeit des Papstes und der gesamten Christenheit? Der Vertrag von San Germano stellt bei dieser Thematik einen bedeutenden Wendepunkt dar und soll daher innerhalb dieser Arbeit im Vordergrund stehen. Dazu ist es notwendig die Umstände seiner Entstehung, seines Inhalts und seiner Folgen zu kennen. Nur so lässt sich über die Ereignisse des Kreuzzuges, der im Jahre 1227 folgenden Exkommunikation des staufischen Herrschers und sein Denken und Handeln als Kind seiner Zeit urteilen.
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