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Vielfalt prägte das frühneuzeitliche Europa. Am Beispiel der königlichen Domänen in Polen-Litauen lässt sich dies besonders gut zeigen. Die landwirtschaftlichen Güter der königlichen 'Tafel' (mensa regia) lagen wie ein Archipel über das Territorium der Adelsrepublik verstreut. Sie bildeten eine herrschaftliche Kontaktzone, die sich durch sprachliche, konfessionelle und strukturelle Diversität auszeichnete und in der auch unterschiedliche Herrschaftskulturen aufeinandertrafen. Dies gilt besonders für die Jahrzehnte nach 1697, als mit August II. (dem 'Starken') und August III. zwei sächsische…mehr

Produktbeschreibung
Vielfalt prägte das frühneuzeitliche Europa. Am Beispiel der königlichen Domänen in Polen-Litauen lässt sich dies besonders gut zeigen. Die landwirtschaftlichen Güter der königlichen 'Tafel' (mensa regia) lagen wie ein Archipel über das Territorium der Adelsrepublik verstreut. Sie bildeten eine herrschaftliche Kontaktzone, die sich durch sprachliche, konfessionelle und strukturelle Diversität auszeichnete und in der auch unterschiedliche Herrschaftskulturen aufeinandertrafen. Dies gilt besonders für die Jahrzehnte nach 1697, als mit August II. (dem 'Starken') und August III. zwei sächsische Kurfürsten auf dem polnischen Thron saßen. Die königliche Eigenwirtschaft entwickelte sich nun zunehmend zu einer Keimzelle der Bürokratisierung und des frühmodernen Staates auf dem Territorium Polen-Litauens.

Peter Collmer zeigt am Beispiel der polnisch-litauischen Adelsrepublik, was Vielfalt für die Konzeption und Realisierung von Herrschaft vor dem Zeitalter des Nationalismus bedeutete. Er versteht Herrschaft als kommunikativen Prozess und kontrastiert die Geschichte der Institutionen immer wieder durch Einblicke in die Lebenswelten der Akteure.

Peter Collmer ist Privatdozent für Neuere Allgemeine und Osteuropäische Geschichte an der Universität Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der russischen und polnischen Geschichte seit dem 18. Jahrhundert, in den historischen Verflechtungen zwischen West- und Osteuropa und in der Kulturgeschichte des Staates.

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Autorenporträt
Peter Collmer ist Privatdozent für Neuere Allgemeine und Osteuropäische Geschichte an der Universität Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der russischen und polnischen Geschichte seit dem 18. Jahrhundert, in den historischen Verflechtungen zwischen West- und Osteuropa und in der Kulturgeschichte des Staates.