Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein elementares Werkzeug der Lehrerbildung ist die Beobachtung. Während Hospitationen, Unterrichtsbesuchen und Inspektionen kann Unterricht erfasst werden. In der Regel folgt auf die Beobachtung, wie am Beispiel des Unterrichtsbesuchs, eine Reflexionsrunde. Lehrende und Beobachter geben eine Rückmeldung zum Unterricht. Idealtypisch überlegt man gemeinsam, was gelungen und was weniger gelungen, also ausbaufähig, ist. Hierauf basierend können Handlungsstrategien überlegt werden, die zur Entwicklung von Unterricht und Lehrkraft dienen. Lehrende und Beobachter sind darauf angewiesen, schnell eine Rückmeldung zu geben und greifen auf den Fundus der eigenen subjektiven Erfahrungen zurück um Eindrücke direkt zu notieren. Eine weitere und neuere Form der Unterrichtsanalyse ist die videobasierte Unterrichtsanalyse. Welche Vorteile und Nachteile kann die videobasierte Unterrichtsanalyse in der Lehrerbildung mit sich bringen? Mit dieser Frage beschäftigt sich diese Arbeit und möchte Möglichkeiten und Schwächen der Analyse von Videoaufzeichnungen in der Lehrerbildung erarbeiten. Grundsätzlich scheint die Videoanalyse im Alltag der Lehrer eine geringe Bedeutung zu haben. Es gehört zwar zum Berufsbild, die eigene Person, das Wirken auf andere, die eigene Präsenz und den eigenen Unterricht zu reflektieren. Aber das Klischee des gemeinen Lehrers besagt, dass die Beobachtung und Bewertung der Lehramtsanwärter bis zum Ende des Referendariats enorm ist. Es regnet Feedback und man setzt sich im erhöhtem Maße mit dem eigenen Lehren und dem Unterricht auseinander. Nach dem Referendariat erfolgt eine weitere Begutachtung, die unter anderem als Grundlage für die Verbeamtung auf Lebenszeit dient. Danach, heißt es, könne man die Klassentür schließen und sich ganz seinem Unterricht widmen - ohne Störer von außen. Es herrscht bisweilen keine Willkommenskultur in den Klassen. Geschweige denn, Offenheit der videobasierten Analyse von Unterricht gegenüber und wenn, dann bloß nicht des eigenen Unterrichts. Da stellt sich die Frage, warum denn eigentlich nicht?