Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 2, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Allerspätestens seit den Studienergebnissen von PISA (Programme for International Student Assessment) und TIMSS (Third International Mathematics and Science Study) ist bekannt, dass die Schülerinnen und Schüler unserer deutschen Schulen im internationalen Vergleich nur mittelmäßig abschneiden. Es fehlen die sogenannten Schlüsselqualifikationen wie z.B. Selbstständigkeit, Eigeninitiative, Methodenbeherrschung, Problemlösungsvermögen, Kommunikations- und Teamfähigkeit, deren Bedarf gerade für die Arbeitswelt als wichtige Ergänzung zu All-gemein- und Fachwissen immer wieder von Vertretern der Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften sowie von Politikern betont und gefordert wird (vgl. MEISTER, 2000, S. 13).Als Grund für diese Misere wird die gegenwärtige Lernkultur in den Schulen Deutschlands angesehen, denn „nach allem, was wir über die alltägliche Unterrichtspraxis wissen, ist der Frontalunterricht die häufigste Sozial- und Organisationsform des Unterrichts“ (BÖNSCH, 1995, S. 78). Auch Studien bezüglich des Methodenrepertoires von Lehrerinnen und Lehrern gelangen zu der Erkenntnis, dass nach wie vor der sogenannte Frontalunterricht in der Mehrzahl der gehaltenen Unterrichtsstunden dominiert (vgl. HAGE u.a., 1985). Problematisch an dieser momentanen Situation ist vor allem die primäre Orientierung entweder an den leistungsstarken Schülerinnen und Schülern einer Klasse oder an einem Klassendurchschnitt. Dieses Orientieren an einem Durchschnittsmenschen führt letztendlich zu einer Vernachlässigung des Individuums (vgl. MEISTER, 2002, S. 12; vgl. MEYER-WILLNER, 1979, S. 18). Nun wies zwar bereits vor mehr als 200 Jahren der damalige amerikanische Präsident THOMAS JEFFERSON (1743-1826) auf „die verfassungsmäßige Gleichheit der Men-schen“ (JEFFERSON, zit. nach SCHRÖDER, 2000, S. 185) hin, erkannte aber auch zugleich das Grundproblem jeder Demokratie und Pädagogik, nämlich „die faktische Ungleichheit in physischer, seelisch-geistiger und sozialer Hinsicht“ (JEFFERSON, zit. nach SCHRÖDER, 2000, S. 185). Somit stellt sich die Frage, wie Unterricht angemessen auf die „Verschiedenheit der Köpfe“ (HERBART, zit. nach SÖLL, 1976, S. 17) und die „unausweichliche Ungleich-heit der Schüler“ (HERBART, zit. nach SÖLL, 1976, S. 17) reagieren kann, so dass zugleich der allgegenwärtigen Schulmüdigkeit und dem Schulverdruss, nach Erachten der Autorin ein Resultat aus dem zu oft frontal gesteuerten Unterricht, entgegengewirkt werden kann?