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Die Neuveröffentlichung von Ernst Johannsens Vier von der Infanterie. Ihre letzten Tage an der Westfront 1918 zielt auf eine Erweiterung des kulturellen Gedächtnisses um diesen 1929 veröffentlichten Antikriegsroman. Denn das Werk, das 1930 von G. W. Pabst unter dem Titel WESTFRONT 1918. VIER VON DER INFANTERIE verfilmt wurde, erzählt so kompromisslos wie eindringlich von der Frontrealität des Ersten Weltkrieges. Ein ausführliches Nachwort zum Text analysiert und kontextualisiert den Roman wie den Film und nimmt die Biografien der Autoren in den Blick.

Produktbeschreibung
Die Neuveröffentlichung von Ernst Johannsens Vier von der Infanterie. Ihre letzten Tage an der Westfront 1918 zielt auf eine Erweiterung des kulturellen Gedächtnisses um diesen 1929 veröffentlichten Antikriegsroman. Denn das Werk, das 1930 von G. W. Pabst unter dem Titel WESTFRONT 1918. VIER VON DER INFANTERIE verfilmt wurde, erzählt so kompromisslos wie eindringlich von der Frontrealität des Ersten Weltkrieges. Ein ausführliches Nachwort zum Text analysiert und kontextualisiert den Roman wie den Film und nimmt die Biografien der Autoren in den Blick.
Autorenporträt
Der Schriftsteller und Hörspielautor Ernst Johannsen (1898-1977), der auch publizistisch sowie als Ingenieur tätig war, ist heute vor allem noch als Verfasser des für die Gattung richtungsweisenden Hörspiels "Brigadevermittlung" (1929) bekannt; er ist als ein Pionier des Hörspiels zu bezeichnen. Sein Werkverzeichnis nennt darüber hinaus fünf weitere Romane, etliche Beiträge in Sammelwerken und Zeitungen sowie über zwanzig weitere Hörspiele. Johannsen, der im Ersten Weltkrieg knapp zwei Jahre an der Westfront als Funker diente, war ein unzeitgemäßer, dem 'Augenblick des Großen Kriegs' zeitlebens verpflichteter, sowohl engagiert-streitbarer als auch pessimistisch-skeptischer und bisweilen nihilistisch geprägter Zeit- und Gesellschaftskritiker. Neben erstaunlich hellsichtigen Urteilen finden sich Fehleinschätzungen, die aus heutiger Sicht teilweise nur schwer nachvollziehbar sind. Ernst Johannsen emigrierte, zusammen mit seiner jüdischen Lebensgefährtin, die er später heirate und dem gemeinsamen Sohn 1939 nach England. Er kehrte erst 1957 in seine Heimatstadt Hamburg zurück; im Exil begann auch sein publizistisch-literarischer Kampf gegen den Nationalsozialismus. – Sowohl für die Zeit seiner Emigration als auch für die Zeit nach seiner Rückkehr lässt sich festhalten, dass er nicht an seine alten Erfolge anzuknüpfen vermochte. Hieraus erklärt sich auch eine zusehende Verbitterung; seine 'Unzeitgemäßheit' verstärkte sich noch, sein Kulturpessimismus ebenso: Ernst Johannsen war ein individualistischer "Selbstdenker" (Johannsen über Johannsen), der sich keiner Partei, keinem Weltanschauungsverein zugehörig fühlte, sich als neutral-sachlicher Beobachter verstand und, vor dem Hintergrund eines skeptizistischen Menschenbildes, seine Kritik mit zum Teil ätzender Schärfe äußerte.