Dieses Buch handelt vom Glück. Von der Freiheit. Von der Würde. Und siebenunddreißig weiteren Königswörtern, bekannt aus Andacht und Werbung, die Navid Kermani literaturhistorisch schüttelt, um am Ende jene Winzigkeit wundervoll poetisch ausgekratzt zu haben, die an ihnen noch sagbar ist, ohne zu relativieren. Wie groß diese Winzigkeit ist, wie unendlich: Holgers Sehnsucht nach der Dunstabzugshaube im Saturn (oder ist es die Sehnsucht nach der blaugewandeten Verkäuferin?). Adornos Wahrheit in der Falschheit seines Whiskysatzes. Spätestens aber, wenn Jesus durch den Deutzer Planet Büschel schreitet oder Thorsten den Tod in Gegenwartsform schildert, weiß man, dass Heilige verschroben, gottlos oder tieftraurig sein mögen, nur eines nicht: harmlos.
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Kermani schreibt virtuos, dabei immer präzise und logisch, manchmal sogar derart, dass einem schwindelig wird. Doch meist dürfte baffes Staunen und ein vergnügliches Lächeln auf dem Gesicht des Lesers zu sehen sein, denn viele der Vierzig Leben stecken, bei aller Würde und Ernsthaftigkeit, die der Autor ihnen verleiht, voller Überraschung und Komik. Berliner Zeitung