„Das Opfer des Wikingers“ ist die Fortsetzung des ersten Bandes der Wikinger Saga „Der weiße Rabe“ rund um Leif Svensson und seine Familie.
Obwohl ich den ersten Teil nicht gelesen habe, war es überhaupt kein Problem einen guten Einstieg in die Geschichte zu finden, denn die Autorin führt uns
behutsam in die raue Welt der Wikinger ein und schon bald erfahren wir, dass es dabei nicht nur um das…mehr„Das Opfer des Wikingers“ ist die Fortsetzung des ersten Bandes der Wikinger Saga „Der weiße Rabe“ rund um Leif Svensson und seine Familie.
Obwohl ich den ersten Teil nicht gelesen habe, war es überhaupt kein Problem einen guten Einstieg in die Geschichte zu finden, denn die Autorin führt uns behutsam in die raue Welt der Wikinger ein und schon bald erfahren wir, dass es dabei nicht nur um das Überleben oder das Ausrauben von fernen Ländern geht – wie das Klischee es gerne darstellt, sondern um viel mehr und zum großen Teil auch um die wichtige Glaubensfrage zwischen den nordischen Göttern und dem Christentum.
Der Protagonist Leif hat nach seiner Rückkehr in sein Heimatdorf gemeinsam mit seiner Frau Aryana, dem Pfarrer Cuthbert, sowie seiner mürrischen Mutter und Geschwistern ein neues Haus für die ganze Familie erbaut und ist guter Hoffnung, dass ihre Mission, nämlich das Evangelium zu verbreiten, von Erfolg gekrönt ist. Doch leider treten ihnen viele Anfeindungen seitens der Dorfbewohner entgegen und Leifs Vater, der Stammesführer Hakon, ist entsetzt darüber, was aus seinem starken und mutigen Sohn geworden ist – der nun lieber Vergebung und Nächstenliebe, statt Kampf und Rache predigt. Auch der Heilerin Svala sind die Christen ein Dorn im Auge, vor allem weil die junge Aryana ebenso eine Gabe zum Heilen der Menschen hat und sie sich vor der Konkurrenz fürchtet. Ist die Mission von vornherein zum Scheitern verurteilt? Ist die Familie überhaupt in dem eigenen Dorf in Sicherheit - schließlich sind am Horizont die Flaggen der feindlichen Schiffe schon in greifbarer Nähe...?
Der Schreibstil liest sich sehr einfach und flüssig und wenn man erst einmal die Personen richtig zugeordnet hat, fällt es auch nicht schwer der Handlung zu folgen. Man merkt, dass die Autorin viel Arbeit darauf verwendet hat, möglichst genau zu recherchieren, bevor sie die Leser in das kalte und unbeständige Norwegen entführt. Diese kleinen Feinheiten, wie zum Beispiel alte Rituale bei der Schlachtung eines Schweins, oder große Feste, geben einen guten Einblick in eine (für mich) fast vergessene Welt.
Viele verschiedene Charakter, von fies und gemein über hilfsbereit und liebenswert, bieten eine große Palette an Personen um die man bangen oder die man voller Schadenfreude in ihr Verderben rennen sieht.
Das Protagonisten-Ehepaar selbst ist ungemein stur und so kommt es neben den Schwierigkeiten im Dorf auch immer wieder zu privaten Streitereien und manche davon sind so dramatisch, dass beinahe alles verloren scheint.
Nichtsdestotrotz handeln die Personen sehr realistisch und keine Situation wirkte für mich überspitzt oder unglaubwürdig.
Nach dem Lesen des Klappentexts hatte ich teilweise sehr brutale Szenen erwartet, doch diese blieben eher in der Minderheit, dennoch haben die wenigen Momente während des Finales es in sich und ließen mir teilweise den Atem stocken!
Das Ende bietet ein überraschendes und gleichzeitig würdiges Ende für diesen historischen Roman und an Spannung mangelt es im ganzen Buch nicht, dennoch fehlte mir das kleine gewisse Extra, wodurch ich den Roman nicht mehr aus der Hand zu legen vermochte und daher vergebe ich gute vier Sterne für einen interessanten und atmosphärisch guten Wikingerroman! Für überzeugte Christen ist es bestimmt auch spannend zu sehen, wie ihr Glaube den Weg in die Welt gefunden hat und daher bekommt „Das Opfer des Wikingers“ eine Leseempfehlung von mir – für Frauen UND für Männer! :-)