Nachdem ich bereits den ersten Thriller "Lupus Noctis" von Melissa C. Hill und Anja Stapor mit großer Begeisterung gelesen hatte, war meine Vorfreude auf ihr neues Werk "Villa Obscura" entsprechend hoch. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Die berühmte Fotografin Constanze lädt zu einer extravaganten
Halloweenparty in ihre Villa ein. Ihre Gäste – Kunden, Partner und Freunde – dürfen sich aus ihrem…mehrNachdem ich bereits den ersten Thriller "Lupus Noctis" von Melissa C. Hill und Anja Stapor mit großer Begeisterung gelesen hatte, war meine Vorfreude auf ihr neues Werk "Villa Obscura" entsprechend hoch. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Die berühmte Fotografin Constanze lädt zu einer extravaganten Halloweenparty in ihre Villa ein. Ihre Gäste – Kunden, Partner und Freunde – dürfen sich aus ihrem umfangreichen Fundus an Requisiten die passenden Kostüme aussuchen. Die Party ist ebenso außergewöhnlich wie die Gastgeberin selbst: Mit unheimlichen Tonbandstimmen, Gehirn-Desserts im Glas und allerlei Schauereffekten verspricht der Abend ein besonderes Erlebnis zu werden. Doch plötzlich wird die Feier abrupt beendet, und alle Gäste werden nach Hause geschickt – alle bis auf sechs.
Zurück bleiben der DJ, ein Fotograf, ein Bekannter und drei junge Frauen, die alle in irgendeiner Weise mit Constanze zusammenarbeiten oder Projekte mit ihr hatten. Plötzlich stehen sie zwei maskierten Gestalten in Morph-Anzügen gegenüber, einer davon bewaffnet. Ehe sie sich versehen, werden sie auf dem Dachboden der Villa als Geiseln festgehalten. Aber warum? Was haben diese sechs Personen gemeinsam, obwohl sie sich größtenteils nicht einmal kennen? Die Situation spitzt sich zu, als nacheinander immer eine Person von den Maskierten abgeholt wird und für einige Zeit verschwindet. Die verbleibenden Geiseln sind in Panik: Werden sie diesem Albtraum lebend entkommen?
Das Buch ist in sechs Kapitel unterteilt, in denen jeweils aus der Sichtweise der einzelnen Gefangenen berichtet wird. Diese Erzählperspektive ermöglicht es dem Leser, tief in die Gedanken, Emotionen, Probleme und Geheimnisse der Charaktere einzutauchen. Trotz ihrer individuellen Macken sind alle sechs Figuren auf ihre Weise sympathisch. Besonders berührend fand ich den Zusammenhalt unter ihnen, die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der sie einander begegnen, sowie die Themen Empathie, Vergebung und die Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln.
Der Schreibstil der Autorinnen ist flüssig und packend. Die kurzen Kapitel motivieren dazu, immer weiterzulesen, und die Sprache ist eingängig und emotional. Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut, und die zahlreichen Wendungen halten den Leser in Atem. Obwohl es sich um einen Jugendthriller handelt, zieht die Geschichte auch ältere Leser in ihren Bann, selbst wenn man sonst nicht zum Thriller-Genre greift.
Besonders gefallen hat mir, wie geschickt ernste Themen in die Handlung eingewoben wurden, was der Geschichte zusätzlichen Tiefgang verleiht. Die Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet, sodass man mit ihnen mitfiebert und ihre Entwicklungen gespannt verfolgt.
Fazit: "Villa Obscura" ist ein gelungener Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Melissa C. Hill und Anja Stapor verstehen es, Spannung aufzubauen und den Leser immer wieder zu überraschen. Wer bereits "Lupus Noctis" mochte, wird auch dieses Buch lieben. Eine klare Leseempfehlung für alle, die packende Geschichten mit tiefgründigen Charakteren schätzen!