Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Note: 1,0, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die Ausstattung der kommunalen Verwaltungen mit neuen Technologien und die Entstehung von virtuellen Rathäusern hat ein noch andauernder Veränderungsprozess begonnen. Geschäftsabläufe und Organisationsstrukturen müssen angepasst werden. Die Binnen- und Außenkommunikation erfährt in den Rathäusern weit reichende Veränderungen. Welche Auswirkungen erleben Personalräte aufgrund dieser Entwicklung an ihrem Arbeitsplatz, nehmen sie psychische Belastungen wahr und welche Veränderung der Kommunikation stellen sie fest? Diesen Fragestellungen mit vorwiegend explorativem Charakter geht die Arbeit nach. Sie ist dennoch theoriegeleitet. Die Einführung in das Thema erfolgt durch einen Überblick und Begriffsbestimmung von virtuellen Rathäusern, einer Beschreibung der Aufgabenfelder von Personalräten und der Erläuterung der arbeitspsychologischen Perspektive anhand der für die Arbeitsplatzanalyse geltenden Bewertungskriterien. Im zweigliedrigen Theorieteil werden zunächst das Belastungs-Beanspruchungs-Konzept, das transaktionale Stressmodell, das salutogenetische Konzept sowie Handlungsregulationstheorien erörtert. Die Wahrnehmung von Stressoren hängt mit vorhandenen Ressourcen zusammen, aus diesem Grund werden Ressourcenkonzepte vorgestellt. Da die Auswirkungen hauptsächlich die Kommunikation betreffen, werden nach einer kurzen Darstellung von allgemeinen Kommunikationsmodellen computervermittelte Kommunikationsmodelle vorgestellt. Der empirische Teil beginnt mit methodischen und methodologischen Vorüberlegungen und einer Darstellung der angewandten qualitativen Methode. Die Untersuchung erfolgte durch problemzentrierte Interviews mit neun freigestellten Gesamt-/Personalratsvorsitzenden aus Städten in Baden-Württemberg. Bei der Datenauswertung wurde auf das Verfahren des theoretischen Codierens zurückgegriffen. Die Analyse auf Gesamtebene kam zu dem Ergebnis, dass die interviewten Personalräte keine Berührungsängste mit den neuen Medien hatten und vorwiegend positive Auswirkungen wahrnehmen. Die Möglich-keiten der elektronischen Medien tragen zur Verbesserung der Kommunikation und Arbeitserleichterung bei. Als negativ empfunden wird unter dem Aspekt des Zeitproblems die Menge von eingehenden E-Mails und die Informationsfülle.
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