Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Didaktik - Politik, politische Bildung, Note: 1, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Viele Menschen, die in den westlichen Gesellschaften gross geworden sind, denken, dass Einsprachigkeit, die sie in ihrem Alltag erleben, die normale Lebensweise der meisten Menschen auf dieser Welt ist. Mit Ausnahme vielleicht von einigen, die zur Mehrsprachigkeit verurteilt sind. Sie irren sich jedoch. Der Multilingualismus ist der Alltag für Millionen auf der ganzen Welt. Seit Jahren wird eine Vision für Europa erfolglos gesucht. Der kluge Jean Monnet meinte zwar: "Wir einen keine Staaten, wir verbinden Menschen." Er konnte jedoch nicht ernsthaft glauben, dass man Menschen mit Kohle, Stahl und Atomenergie zueinanderführen kann. Weil man den menschlichen Aspekt in der europäischen Einigung nicht von Anfang an berücksichtigt hat, sind die Bürger Europas zu einem Problem der Europäischen Union (EU) geworden und zwar aus vielen Gründen. "Die Grenze verschwand nicht, sie kehrte nur wieder in einer anderen Form", schreibt Professor Karl Schlögel in seinem Buch "Die Mitte liegt ostwärts". Die Menschen haben durch das Entstehen der Europäischen Union viele Vorteile gewonnen. Das Wichtigste ist, dass sie jetzt Überall hinfahren konnen, ohne Pass und Grenzkontrolle und dass sie sich jetzt Überall niederlassen können. Irgend etwas hält sie aber zu Hause. Das sind die neuen Grenzen. Eine der wichtigsten ist die Sprachbarriere und die Unsicherheit, weil die Menschen manchmal nicht mehr so richtig wissen, wo sie noch zu Hause sind. Deswegen muss man den Europäern die Angst nehmen und zeigen, dass das Zusammenleben mehrerer Sprachen nebeneinander kein Problemfall, sondern der Normalfall ist. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob der Traum der Europäischen Union von Vielsprachigkeit durch sie selbst verwirklicht werden kann. Es wird der Versuch unternommen, die Grenzen und Möglichkeiten in der Förderung van Sprachkenntnissen unter den Unionsburgern durch die Europäische Union aufzuzeigen. Die Verfasserin versucht, das Thema im breiteren Zusammenhang zu zeigen. Deswegen werden am Anfang der Arbeit der Sprachenreichtum im EU-Teil Europas, der Stand der Fremdsprachenkenntnisse sowie die Geschichte der Europäischen Union und der gemeinschaftlichen Bildungs- und Sprachenpolitik besprochen. Im Hauptteil der Arbeit wird auf die Möglichkeiten und Grenzen der Förderung durch die Europäische Union eingegangen. Als ein Beispiel der Förderung und dessen was auf diesem Gebiet bis jetzt getan wurde, werden einige Aktionsprogramme bewertet.