Vitruvs Zehn Bücher über Architektur sind bislang vorrangig unter kunsthistorischem Blickwinkel übersetzt und rezipiert worden, obwohl sich das Werk immer gegen diese Lesart gesperrt hat und unter solchen Prämissen widersprüchlich, unklar und undurchdacht erscheint. Vitruv war aber Architekt, kein Kunsthistoriker. Liest man seinen Text dementsprechend als Theorie des Fachs Architektur, tritt auf einmal eine völlig schlüssige und nachvollziehbare Architekturtheorie hervor, die auch der aktuellen Diskussion entscheidend neue Impulse zu geben vermag.
Günther Fischers revidierte Übersetzung und Interpretation der theoretischen Kapitel dieses klassischen Textes eröffnet die Chance, die Kolonisierung des Fachs durch den kunstgeschichtlichen Blick rückgängig zu machen. Sie entdeckt Vitruv wirklich neu: nicht als Kunsttheorie, sondern als genuine Architekturtheorie.
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