Etwas planlos geschrieben und warum es „Viva l’Italia“ heißt, weiß ich nicht
223 Seiten, 22 Beiträge Erlebtes, Erdachtes und Erlesenes, neun (geistige) „Spaziergänge“ mit Ruggero, einem Bekannten Töschingers in Venedig, wenige Assoziationen zum eigentlichen Titel „Viva l’Italia“, wenn man von manch
krampfhaftem Hinweis des Autors, dieses oder jenes Kapitel sei so ein „Viva l’Italia“-Kapitel,…mehrEtwas planlos geschrieben und warum es „Viva l’Italia“ heißt, weiß ich nicht
223 Seiten, 22 Beiträge Erlebtes, Erdachtes und Erlesenes, neun (geistige) „Spaziergänge“ mit Ruggero, einem Bekannten Töschingers in Venedig, wenige Assoziationen zum eigentlichen Titel „Viva l’Italia“, wenn man von manch krampfhaftem Hinweis des Autors, dieses oder jenes Kapitel sei so ein „Viva l’Italia“-Kapitel, absieht.
Ein schlechtes Buch? Nein, so kann ich es nicht ausdrücken. Ein gutes Buch? Trifft den Inhalt auch nicht.
Das Kapitel „Die Carabinieri“ oder jenes über die „Pasta“ (mit interessanten historischen [Werbe]Bildern), die Geschichte über Giuseppe Garibaldi, wie Töschinger sie schreibt und das 22seitige Kapitel über Fellini (und die Filmgeschichte Cinecittà im Allgemeinen, mit wirklich viel persönlich Erlebten von Töschinger) stehen für „ein gutes Buch“.
Kapitel, deren Inhalt ich nicht recht folgen konnte, mag es an der doch gehobenen Art des Schreibens Töschinger, mag es an manch zusammenhanglos erscheinenden Absätzen in jenen Kapiteln liegen: Accademia Italiana della Cucina und da fangt auch manch Leseproblem an – ich spreche ja Italienisch, aber spricht jeder Leser Italienisch? Denn es folgt keine Übersetzung. Oder „Die Märkte“ – Töschinger beschreibt Märkte, wahllos, ohne Anspruch auf geografische Reihenfolge. Der Leser springt vom Veneto nach Sizilien, zurück nach Rom, wieder in den Norden, um sich in Neapel wiederzufinden. Warum er in diesem Kapitel ausgerechnet ein Bild von Mussolini und Pinocchio, beide den „römischen Gruß“ zeigend (nicht den Hitlergruß, das betont Töschinger), abdruckt, verstehe ich auch nicht. Nicht unerwähnt sollen die neun „Spaziergänge“ mit seinem venezianischen Freund bleiben. Einerseits oft inhaltslos (wie das halt so mit Gesprächen ist), andererseits für nicht italophile Leser unverständlich und überhaupt: wie konnte sich Töschinger Seitenweise Dialoge wortwörtlich merken? Oder ist das der Teil „Erdachtes“?
Wie dem auch sei. Das Buch ist irgendwie planlos und ich bin nicht darauf gekommen, warum es mit Haupttitel „Viva l’Italia“ heißt – Töschinger bleibt eine Erklärung schuldig.