Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Zu allen Zeiten hat der Krieg das Leben der Menschen beeinflußt und sie geprägt. Die Menschen suchten nach Möglichkeiten ihren Erfahrungen Ausdruck zu verleihen. Es bot sich für sie auch das Lied als Ausdrucksmittel an. So gab es auch in der Zeit des Siebenjährigen Krieges eine Vielzahl an Liedern unterschiedlichster Art und Weise. Zwei bedeutende Gruppen sind die Volkslieder und die Soldatenlieder. Sie waren weit verbreitet und bestehen zum Teil bis heute fort. Wie die Volks- und Soldatenlieder entstanden sind und welchen Einfluss Friedrich der Große auf die Krieglyrik der Zeit hatte möchte ich im Folgenden untersuchen. Historische Volkslieder umfassen die Vielfalt der Lieder, die sich um historische Ereignisse und Persönlichkeiten ranken. Sie betonen dabei die Einzigartigkeit der Ereignisse durch Ortsangaben und Personennamen. Die Wissenschaft stellte vor allem zwei Kriterien für sie auf: die Volksläufigkeit und den Umsingeprozess. Gemeint ist, dass die Lieder längere Zeit gesungen und überwiegend mündlich tradiert wurden. Erst durch die Erfindung des Buchdrucks wurden sie auch durch Flugblätter weitergetragen. Die Themen der Lieder sind vielseitig. Hier von besonderem Interesse sind die Kriegs- und Kampflieder, die den Soldatenliedern sehr nahe stehen. In ihnen wird der Krieg als naturhaftes Ereignis, dem der Mensch hilflos ausgesetzt ist, besungen. Der Kampf wird hierbei als Gelegenheit gesehen, sich als Held zu beweisen. Die Texte äußern meist ein starkes Selbstbewusstsein und bekennen sich zum Feldherrn als Führer, dessen Taten man besingt. Diese heraldische Darstellung historischer Ereignisse findet man bis ins 18. Jahrhundert hinein sehr oft. Neben den Kriegs- und Kampfliedern waren auch die Schlachtlieder im 18. und 19. Jahrhundert von Bedeutung. Sie schildern Ausschnitte aus dem Gesamtgeschehen, gehen aber wenig auf den Hergang der Ereignisse ein. Im Vordergrund steht vielmehr wo gekämpft wurde und wer gekämpft hat. Beliebter als die Schlachtlieder waren die Belagerungslieder. Eine Belagerung war klarer zu durchschauen als ein Kampfgetümmel. [...]
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