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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Katholisch-Theologische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer heutzutage den Gottesdienst in einer katholischen Kirche besucht, wird in der Regel keine Sprachbarriere zu überwinden haben – die Feier wird fast immer in der Volkssprache abgehalten. Dies ist aber erst seit ungefähr vierzig Jahren der Fall. Bereits lange Zeit vorher gab es Bestrebungen dazu, die Volkssprache in den Gottesdienst einzuführen. Eine hierzu maßgebende theologische Strömung des 20.…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Katholisch-Theologische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer heutzutage den Gottesdienst in einer katholischen Kirche besucht, wird in der Regel keine Sprachbarriere zu überwinden haben – die Feier wird fast immer in der Volkssprache abgehalten. Dies ist aber erst seit ungefähr vierzig Jahren der Fall. Bereits lange Zeit vorher gab es Bestrebungen dazu, die Volkssprache in den Gottesdienst einzuführen. Eine hierzu maßgebende theologische Strömung des 20. Jahrhunderts wird „Liturgische Bewegung“ genannt. Um die Rolle der Liturgischen Bewegung bei der Einführung der Volkssprache in den Gottesdienst angemessen beurteilen zu können, ist es notwendig, sich einen Überblick über die historischen Begebenheiten zu verschaffen. Seit 1570 lag ein durch Papst Pius V. reformiertes Missale vor, das zugleich mit der Bestimmung verbunden war, „daß in Zukunft an der Messe nichts mehr geändert werden dürfe“ . Dieses Missale hatte die lateinische Sprache als Liturgiesprache vorgesehen, weil es die Konzilsväter nicht für richtig hielten, die Liturgie, wenn auch nur in seltenen Fällen, in der Volkssprache zu feiern, obwohl die Messe inhaltliche Anregungen für das Volk enthält. Bis zur Liturgiereform im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) war damit die lateinische „missa recitata“ vorherrschend, die „streng und ohne jedes Zugeständnis an Volkstümlichkeit gehalten“ wurde. Befürworter der lateinischen Sprache als diejenige, die für die Liturgie vorgeschrieben war, begründeten dies zum Einen mit der „Majestät“ der lateinischen Sprache, weil sie eine feierliche Atmosphäre schafft, zum Anderen mit der Fähigkeit des Lateinischen die Völker zu einen, indem in allen katholischen Gottesdiensten auf jedem Erdteil die gleiche Sprache gesprochen werde, oder aber mit einer „Untauglichkeit“ der Volkssprachen für das Anstimmen des Lobes Gottes, weil ihnen auch zu Jesu Zeiten noch nicht die Ehre zuteil geworden war, bei Jesus gesprochen worden zu sein. Die Liturgische Bewegung jedoch wollte den Versuch wagen, diese Fixierung auf die lateinische Sprache im katholischen Gottesdienst zu hinterfragen und zu verändern. Ihre Rolle für die Einführung der Volkssprache soll im Folgenden untersucht werden.