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  • Format: ePub

Johann Reichhart war von 1924 bis 1946 Henker, der letzte eines Geschlechts, das dreihundert Jahre lang in Bayern den Scharfrichter gestellt hatte. 150 Goldmark erhielt er pro Hinrichtung. Er setzte unter anderem durch, dass die schwarze Augenbinde abgeschafft wurde, was die Vollstreckungszeit auf drei bis vier Sekunden verkürzte. Während Reichhart während seiner Dienstzeit dafür bekannt war, sich um einen möglichst "humanen" Hinrichtungsablauf zu bemühen, so galt er dennoch nach dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes als "Hauptbeschuldigter", so stufte ihn zumindest die Spruchkammer ein. Er hatte…mehr

Produktbeschreibung
Johann Reichhart war von 1924 bis 1946 Henker, der letzte eines Geschlechts, das dreihundert Jahre lang in Bayern den Scharfrichter gestellt hatte. 150 Goldmark erhielt er pro Hinrichtung. Er setzte unter anderem durch, dass die schwarze Augenbinde abgeschafft wurde, was die Vollstreckungszeit auf drei bis vier Sekunden verkürzte. Während Reichhart während seiner Dienstzeit dafür bekannt war, sich um einen möglichst "humanen" Hinrichtungsablauf zu bemühen, so galt er dennoch nach dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes als "Hauptbeschuldigter", so stufte ihn zumindest die Spruchkammer ein. Er hatte die Urteile vollstreckt, die Richter hatten sie lediglich gesprochen. Und während sich Reichhart auf seine Verteidigung vorbereitete, holten ihn die Amerikaner nach Nürnberg und Landsberg zu weiteren Exekutionen - diesmal an Nationalsozialisten und Kriegsverbrechern.

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Autorenporträt
Will Berthold (1924-2000) war einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Schriftsteller und Sachbuchautoren der Nachkriegszeit. Seine über 50 Romane und Sachbücher wurden in 14 Sprachen übersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von über 20 Millionen. Berthold wuchs in Bamberg auf und wurde mit 18 Jahren Soldat. 1945 kam er vorübergehend in Kriegsgefangenschaft. Von 1945 bis 1951 war er Volontär und Redakteur der "Süddeutschen Zeitung", u. a. berichtete er über die Nürnberger Prozesse. Nachdem er einige Fortsetzungsromane in Zeitschriften veröffentlicht hatte, wurde er freier Schriftsteller und schrieb sogenannte "Tatsachenromane" und populärwissenschaftliche Sachbücher. Bevorzugt behandelte er in seinen Werken die Zeit des Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg sowie Themen aus den Bereichen Kriminalität und Spionage.