Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1.0, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz), Veranstaltung: Seminar: Die Französische Revolution, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 10. März 1762 wurde der Tuchhändler Jean Calas in Toulouse gerädert. Diese Hinrichtungsart war besonders brutal, fast unmenschlich brutal. Denn das Ziel dieser Art der Exekution war nicht nur der blosse Tod des Verurteilten. Vor seinem Tod sollte ihm noch so viel Schmerz wie möglich zugefügt werden. Dieses grausame Schauspiel fand nicht etwa im Hinterhof eines Gefängnisses statt. Die Richter wählten dafür einen öffentlichen Platz in Toulouse. Der Grund dafür war einfach. An Jean Calas sollte ein Exempel statuiert werden. Jeder Bürger der Stadt sollte das Schrecken der Hinrichtung sehen, damit im Volk eine Furcht oder sogar Angst entsteht. Eine Angst davor, auf die gleiche Weise zu enden wie Calas. Natürlich waren nicht alle Bürger bedroht. Nur diejenigen die ein gewisses Verbrechen begingen, mussten den Tod durch das Rädern fürchten. Aber welches Vergehen wurde dem Familienvater überhaupt zur Last gelegt? Nun offiziell war es der angebliche Mord an seinem Sohn. Inoffiziell war er ein Protestant in einem durch und durch katholischen Königreich. Eine solche Diskriminierung von Andersgläubigen war für einen Mann in Frankreich nicht mit seiner Philosophie zu vereinbaren. Voltaire setzte sich mit seinen aufgeklärten Schriften für mehr Toleranz ein und kritisierte öffentlich die Kirche als Institution in Frankreich. Als er vom Fall in Toulouse hörte, setzte er sich mit der Publikation von Briefen und Traktaten für die Rehabilitierung des Hingerichteten und seiner Familie ein.
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