Translationshistorische Arbeiten legten bereits Grundlagen für eine Geschichte der Translation aus translationswissenschaftlicher Perspektive. Wenig erforscht ist aber der Zusammenhang zwischen Translation einerseits und Reflexion über Translation andererseits, also die Relationen zwischen Gegenstands- und Disziplingeschichte. Es ist wichtig, dass die Translationswissenschaft hier ihre Grundlagen, ihre Quellen und Wurzeln, ihre geschichtlichen Bezüge ausleuchtet, denn der Ist-Zustand jeder Disziplin ist das Resultat vieler historischer Entwicklungslinien und Prozesse des Vervollkommnens und von Neuorientierungen. Hier ist auch zu fragen, welcher Art die Desiderata zu einer Geschichte des Übersetzens sind: Geht es um die Kulturgeschichte des Übersetzens, um eine Methodengeschichte, um eine Sozialgeschichte, um eine Ereignis- oder Personengeschichte? Hartwig Kalverkämper, Universitätsprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin im Institut für Romanistik. Forschungsschwerpunkte: Romanische Philologie, Angewandte Linguistik und Translationswissenschaft, Interkulturelle Fachkommunikation, Allgemeine und Romanische Kulturwissenschaft. Larisa Schippel, Universitätsprofessorin für Transkulturelle Kommunikation und Leiterin des Zentrums für Translationswissenschaft an der Universität Wien, Übersetzerin. Forschungsschwerpunkte: Translationswissenschaft, Textwissenschaft, Mündlichkeitstheorie, Transmedialität.
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