Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 2,0, Universität Potsdam (Historisches Insitut), Veranstaltung: Rote Preußen, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis zu ihrem Ende 1990 sah sich die DDR in ihrem Selbstverständnis als der positive Gegenentwurf zum westlichen Teil Deutschlands. Gegenüber dem kapitalistischen Deutschland stand die sozialistische DDR, ein antifaschistischer Staat in marxistisch-leninistischer Lesart, der Vorbildcharakter haben sollte. Vorbildcharakter, weil hier nicht nur das bessere staatliche Gebilde entstehen sollte, sondern auch, weil dieser Staat sich ganz und gar seiner nationalsozialistischen und faschistischen Vergangenheit entledigen würde. Diese Reinheit sollte dem Anspruch der KPD/SED-Führung nach von Beginn an in allen gesellschaftlichen Bereichen erreicht werden, so auch beim Aufbau von Strukturen, die für die öffentlichen Verwaltung und Sicherheit notwendig waren. Der vorliegende Aufsatz will sich diesem Aufbau vor allem hinsichtlich der Polizei- und den aus ihr hervorgehenden Bereitschaften, Vorläufer der im Jahre 1956 gegründeten NVA, nähern und sich dabei u.a. mit der Frage auseinandersetzen, ob es der SED-Führung gelungen war, dem sich aufgetragenen antifaschistischen und antimilitaristischen Ideal zu entsprechen. Die Arbeit wird dazu in zwei Teile gegliedert, von denen sich der erste mit der Frage nach dem Verlauf des Aufbaus der Sicherheitsorgane in der SBZ/DDR vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen zwischen 1945 und 1949 beschäftigen wird. Im zweiten Teil wird konkret nach den Lösungsansätzen für die virulent werdenden Personalfragen insbesondere für die höheren Führungsebenen gefragt. Zur Veranschaulichung der beiden Teile werden zwei Portraits ehemaliger Wehrmachtangehöriger vorgestellt, die verdeutlichen, dass die Aufnahme für Angehörige dieses Personenkreises in die ab 1948 neu entstehenden militärischen Sicherheitsorgane nicht nur möglich war, sondern auch eine große Karriere bedeuten konnte. Im abschließenden Resümee werden die wesentlichen Beobachtungen zusammengefasst und beurteilt. Für die Arbeit wurde primär auf folgende Literatur zurückgegriffen: die Dissertation „Das feldgraue Erbe von Daniel Niemetz“; Aufsätze aus dem Band „Volksarmee schaffen – Ohne Geschrei“ von Bruno Thoß (Hrsg.) und sehr aufschlussreiche und zum Weiterlesen einladende Portraits von Generalen der DDR im Band „Genosse General“ von Hans Ehlert und Armin Wagner (Hrsg.).