Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: sehr gut, Universität Bremen (Sozialarbeitswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Vorhandensein einer grundsätzlichen Bereitschaft zum sozialen Engagement wird überwiegend an der Resonanz auf die traditionellen Angebote gemessen, wie zum Beispiel dem freiwilligen sozialen Engagement. Kommt durch die Individualisierung der Bürger die nachlassende Bereitschaft dazu ersatzlos zum Erliegen? Neben den hier nicht berücksichtigten Formen der herkömmlichen individuellen und familialen Selbsthilfe haben sich neue Muster wechselseitiger Hilfe herausgebildet, wie sie sich u. a. in sozialen Selbsthilfegruppen finden. Traditionelle Werte von sozialem Engagement sind auf Anhieb in einer Selbsthilfegruppe nur schwer erkennbar. Aufopferung, zeitliche Unbegrenztheit, Zurückstellen der eigenen Person und Interessen bis hin zum Altruismus, wie sie sich in der ehrenamtlichen sozialen Tätigkeit zeigen haben hier keine Anwendung. Der Rückgang traditioneller Normen als Triebfeder sozialen Engagements, der in den ersten beiden Teilen der vorliegenden Broschüre nachgezeichnet werden soll, muss allerdings nicht bedeuten, dass das Engagement in einer Selbsthilfegruppe nichts mehr mit freiwilligem sozialem Ehrenamt zu tun hat. Es soll vielmehr nachgewiesen werden, dass durch die Selbsthilfegruppe neue Formen freiwilligen sozialen Engagements entstanden sind, die sich vom traditionellen Ehrenamt in Motivation und Strukturen grundlegend unterscheiden.