Was bedeutet Freiheit in Zeiten der Pandemie? Ist der Kampf gegen den Klimawandel zwangsläufig ein Kampf gegen freie Selbstbestimmung? Wie kann eine offene Debatte unter Bedingungen der totalen Vernetzung und der allgegenwärtig beschworenen politischen Alternativlosigkeit verteidigt werden? Und: Wer schützt unsere Gesellschaften vor dem schleichenden Gift identitätspolitischer Spaltung? Freiheit und Demokratie stehen unter Druck – weltweit. Doch oft wird übersehen: Nicht nur Rechtsextremisten und religiöse Fundamentalisten stellen Autonomie und Gleichheit in Frage. Auch Teile der politischen Linken wenden sich immer häufiger gegen das Prinzip der Freiheit. Ausmaß, Hintergründe und die brisanten Folgen durchleuchtet Michael Brönings so klarsichtiger wie streitbarer Zwischenruf. Höchste Zeit, die Freiheit als Kern des demokratischen Versprechens wiederzuentdecken!
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Marko Martin schätzt den ruhigen Duktus und die stringente Argumentation im Buch des Politikwissenschaftlers Michael Bröning. Wenn der Autor seine Erfahrungen als Mitglied der SPD-Grundwertekommission und Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in New York einfließen lässt, um die progressive Linke vor dem Verlust des Ideals der Freiheit zu warnen, freut sich Martin, dass Bröning nicht hämisch mit seinem Milieu abrechnet, sondern die Freiheitsgefährdungen im Innern der Gesellschaft thematisiert, von Cancel Culture bis Identitätspolitik. Die Verbindungen zwischen den Verhältnissen an US-Universitäten und der deutschen Gesllschaft scheinen für Martin offensichtlich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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