Aristoteles stellt zu Beginn von Politik VII/VIII fest, dass eine Untersuchung über die beste Verfassung des Staates die Beantwortung der Frage voraussetzt, welches Leben für den Menschen das erstrebenswerteste ist. Im Rahmen der Suche nach dieser Lebensform wird - neben anderen Themen - auch die Notwendigkeit der Muße für das Leben des Bürgers im Staat in den Fokus genommen. In der Studie wird gezeigt, dass ohne einen Miteinbezug der scholê, der Muße, eine Interpretation der beiden Bücher der Politik unvollständig bleiben muss. Eine Tatsache, der in der Forschung allerdings kaum bis gar nicht Rechnung getragen wird. Die Suche nach dem erstrebenswertesten Leben ist für Aristoteles eine zutiefst politische Frage. Zum einen gilt es dabei über den besten Staat zu sprechen, die "Polis nach Wunsch". Zum anderen fragt er jedoch auch nach dem individuellen Leben des Menschen innerhalb dieser politischen Gemeinschaft. Dabei wird deutlich, dass die Muße eng mit der politischen Autarkie verbunden ist, die jedoch nicht Isolation, sondern geordnete Gemeinschaft bedeutet. Es zeigt sich, dass die Muße des einzelnen Bürgers letztendlich eine politische Leistung der ganzen Gemeinschaft des Staates ist, und der individuellen sowie selbstbestimmten Sinnerfüllung des Lebens dient.
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