Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: keine, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Geographisches Institut), Veranstaltung: Spezialseminar C zur Großen Exkursion Andalusien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die beiden jüngsten Jahrhunderte der spanischen Geschichte, in denen die langsame Entwicklung von einer absoluten Monarchie über verschiedenste Regierungsformen bis hin zur aktuellen parlamentarischen Demokratie mit dem König als repräsentativem Staatsoberhaupt vollzogen wurde, lassen sich kurz mit einem stetigen Gegensatz reformorientierter und traditionalistischer Kräfte umreißen. Letztere behielten stärker als anderswo in Europa ihre Vorrangstellung und bewegten sich kaum auf Reformen zu, wodurch eine Polarisierung zwischen rechts und links nur noch verschärft wurde. Die Reformkräfte wiederum fanden gesellschaftliche Strukturen vor, die scheinbar noch nicht bereit für ihre Projekte waren. Neben dem Schlagwort der „beiden Spanien“ – reformerisch-liberal vs. traditonalistisch-konservativ – (so z.B. VILAR 1992 : 136ff., ALLEBRAND 2000 : 32ff., NOHLEN / HILDENBRAND 1992b : 267) zieht sich so die Ungleichzeitigkeit der politischen und sozioökonomischen Verfassung wie ein roter Faden durch die neueste Geschichte Spaniens. Bis zum Einsetzen der Demokratisierung bleibt Spanien ein „Land der halben Entwicklungen“ (BERNECKER 2000 : 336).