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  • Format: PDF

Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität Wien (Institut für Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Identitäten Irlands und Quebecs verändern sich im XX. Jh. dramatisch. Eliten konstruieren im XIX. Jh. eine exklusive Identität, und es ist das Ziel, zur Essenz der eigenen Identität wieder zu finden, um sich vom "Anderen" abzugrenzen. In diesem Bezug haben Quebec und Irland vieles gemeinsam- in beiden Fällen darf England als der "Andere" herhalten; in beiden Fällen will man seine eigene Authentizität in der Sprache (Gälisch und Französisch statt…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universität Wien (Institut für Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Identitäten Irlands und Quebecs verändern sich im XX. Jh. dramatisch. Eliten konstruieren im XIX. Jh. eine exklusive Identität, und es ist das Ziel, zur Essenz der eigenen Identität wieder zu finden, um sich vom "Anderen" abzugrenzen. In diesem Bezug haben Quebec und Irland vieles gemeinsam- in beiden Fällen darf England als der "Andere" herhalten; in beiden Fällen will man seine eigene Authentizität in der Sprache (Gälisch und Französisch statt Englisch), in der Religion (Katholizismus statt Protestantismus) sowie im Traditionalismus (Abkehr von der Modernität) wieder finden. Die Essenz der eigenen Identität zu wahren bedeutet jedoch gleichzeitig, sich vom "Anderen", vom Kolonialherrn, abzuwenden. Da "Identität die Primärform der Ideologie ist", laut Adorno, ist es einleuchtend, dass diejenigen Elemente, die die Vision von einer gälischen und katholischen Identität Irlands, respektive die einer französischen und katholischen Identität Quebecs, nicht teilten, fern gehalten werden mussten. Die kommenden Generationen interpretieren daraufhin, in Quebec wie auch in Irland, ihre Vergangenheit neu und konstruieren ein neues Bild, indem sie mit Elementen wie Imaginationen, Traditionen, Ideologien, Religionen, Symbolen, Lebensstilen, Sprache und Erinnerung operieren, mit dem sie sich angesichts der "expérience contemporaine" identifizieren wollen. In diesem Geiste möchte ich in der vorliegenden Arbeit die filmischen Identitätsbilder Irlands und Quebecs, zuerst einem diachronischen Schema folgend, mit Schwerpunkt auf die letzten 40 Jahre sowie auch einzelne identitätsstiftende Faktoren (Oktoberkrise, Nordirlandkonflikt, Sprache und Film, Revisionismus u. a.) herausgreifend, anhand von repräsentativen Filmbeispielen miteinander vergleichen, um auf dieser Weise einen summarischen Reisebericht der Identitätssuche der beiden Gesellschaften fest zu halten. Dazu würde ich gerne, wie Ian Lockerbie, den Film zu einem Spiegel der Identität machen, denn nichts gibt meiner Meinung nach das Kollektivgedächtnis einer Nation besser wieder als der Film, als "instrument qui nous permet de retrouver des points de repère dans l`évolution de la société et de lire les tracés les plus importants du rêve collectif" (Fulchignoni) oder als Leitmedium, in dem dieser identitätsstiftende Diskurs stattfindet.

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