Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 1,5, Humboldt-Universität zu Berlin (Geographisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Viele der einst als Arbeitsmigranten aus der Türkei zugewanderten Personen sind mittlerweile älter als 60 Jahre und werden zu Rentnern, die nach und nach in ein Alter kommen, in welchem die Pflegebedürftigkeit zunimmt. Diese Entwicklung wurde bereits in den 1980er Jahren absehbar. Dennoch hat die Aufnahmegesellschaft diesem Sachverhalt lange Zeit wenig Beachtung geschenkt. Somit gibt es bisher wenig Altenpflegeangebote, die türkischen Mitbürgern ermöglichen, einen ihrer Kultur und ihren individuellen Bedürfnissen entsprechenden Lebensabend zu verbringen. Die ersten türkischen Arbeitsmigranten, welche die Pflegebedürftigkeit erreichen, stellen nun „die Pioniere des Altwerdens in der Fremde“ dar (SEN; TUFAN 2001, S.1). Daraus leitet sich die Fragestellung ab, ob die Altenpflegeangebote in Berlin darauf vorbereitet sind, dass sogenannte Gastarbeiter nun zu Rentnern werden, welche hier ihren Ruhestand verleben möchten und versorgt werden müssen. Wie sehen die Bedürfnisse der ersten Generation aus, wenn sie pflegebedürftig werden? Werden diese in einer deutschen Pflegeeinrichtung ausreichend berücksichtigt und unterscheidet sich der Pflegebedarf von dem einheimischer Personen, so dass eine Reaktion der Pflegeeinrichtungen erforderlich ist? Gegenstand der Untersuchung ist der Pflegebedarf und die Situation der Betreuung älterer türkischer Migranten in Berlin. Im ersten Teil wird die Situation der in Berlin lebenden älteren türkischen Bevölkerung analysiert. Im darauf folgenden Teil wird der spezifische Bedarf und die Betreuung dieser Personengruppe sowie erforderliche Reaktionen mit Hilfe von Experteninterviews ermittelt. Die Experteninterviews geben außerdem darüber Aufschluss, wie die Pflegesituation türkischstämmiger Personen für die Zukunft eingeschätzt wird.