Die 38- jährige Grundschullehrerin Emmi hat es satt und gibt auf. Nach unzähligen Verabredungen und einigen kaputten Beziehungen beschließt sie, die Suche nach dem Traummann aufzugeben und das Leben auf sich zukommen zu lassen. Doch schnell gerät ihr Entschluss ins Wanken, als sie von der Hochzeit
ihres Ex erfährt. Sie mogelt sich ohne Einladung unter die Gäste, und richtet einiges Chaos an. Bei…mehrDie 38- jährige Grundschullehrerin Emmi hat es satt und gibt auf. Nach unzähligen Verabredungen und einigen kaputten Beziehungen beschließt sie, die Suche nach dem Traummann aufzugeben und das Leben auf sich zukommen zu lassen. Doch schnell gerät ihr Entschluss ins Wanken, als sie von der Hochzeit ihres Ex erfährt. Sie mogelt sich ohne Einladung unter die Gäste, und richtet einiges Chaos an. Bei dem ganzen Durcheinander gilt nur ein, den Rückzug antreten und sich möglichst aus dem Staub zu machen. Da ihre Hausnachbarinnen Lore, Marlies, Paula und Jutta ebenfalls so einige Probleme mit Männern haben, beschließen sie zu fünft eine Reise in die Normandie zu unternehmen. Die Reise der 5 völlig unterschiedlichen Frauen wird zu einem ungeahnten Abenteuer…
Frida Matthes hat mit ihrem Buch „Vom Glück und den Tagen dazwischen“ einen recht unterhaltsamen Frauenroman vorgelegt. Der Schreibstil ist locker-flockig und lässt den Leser gemächlich in die Geschichte springen, um dort so einiges zu erleben. Zu Beginn erlebt man ein wahres Chaos, denn viele Dinge passieren fast gleichzeitig, da heißt es den Überblick zu behalten, auch bei den unterschiedlichen Protagonisten. Erst langsam bekommt der Leser den Durchblick, wer mit wem und was passiert ist. Die Autorin bedient sich alltäglicher Situationen, die ein jeder von uns schon einmal erlebt hat und deshalb auch so normal und realitätsgetreu empfunden werden. Eine gewisse Situationskomik war auch vorhanden, so dass sich ein Lächeln ins Gesicht verirrte. Aber dann häufen sich die Streitgespräche immer mehr und lassen die Geschichte ab einem gewissen Punkt langweilig werden, es fehlt ihr einfach der gewisse Kick und auch das Gefühl kam in der Handlung einfach viel zu kurz. Die Autorin lässt ihre Protagonistinnen in eine der schönsten Gegenden Frankreichs reisen, um dann leider auch noch die wunderbare Landschaft völlig außer Acht zu lassen und diese dem Leser nicht zu vermitteln, was einen weiteren Punktabzug bedeutet.
Die Charaktere sind auch eher schablonenmäßig gestaltet, so dass sie sich nicht besonders herausheben oder dem Leser im Gedächtnis haften bleiben. Es fehlt ihnen an Gefühl und Empathie, vor allem aber an Menschlichkeit. Während man über sie liest, bleiben sie doch Fremde. Alle erdenklichen Frauentypen geben sich hier ein Stelldichein: Emmi ist die Selbstbewusste, Lore die zurückhaltende trauernde Witwe, Jutta die Flippige, Marlies die Biedere und Paula die Naive. Da wäre einiges an Potential für humorige Dialoge gewesen, doch die Chance wurde leider vertan. Auch wirken alle Frauen wie ein Prototyp und sämtliche Klischees werden bedient, was einen nur den Kopf schütteln lässt. Etwas mehr Emotion und Realitätssinn hätte hier gut getan.
„Vom Glück und den Tagen dazwischen“ ist auf den ersten Blick ein Frauenroman mit Charme, auf den zweiten Blick leider nur eine mittelmäßige Geschichte, die mehr verspricht, als sie am Ende halten kann.