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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,5, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften - Lehrstuhl für Zeitgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach dem Aufstieg des Nationalsozialismus bis zum 30. Januar 1933 ist noch immer Gegenstand von ergiebigen Forschungsdiskussionen. Neben Darstellungen, mit denen zuletzt etwa Hans-Ulrich Wehler auf den „charismatischen Führertypus“ und die enge, medial konstruierte Bindung Hitlers zur Mehrheit der Deutschen abhob, stehen Erkenntnisse über…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,5, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften - Lehrstuhl für Zeitgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach dem Aufstieg des Nationalsozialismus bis zum 30. Januar 1933 ist noch immer Gegenstand von ergiebigen Forschungsdiskussionen. Neben Darstellungen, mit denen zuletzt etwa Hans-Ulrich Wehler auf den „charismatischen Führertypus“ und die enge, medial konstruierte Bindung Hitlers zur Mehrheit der Deutschen abhob, stehen Erkenntnisse über die Annäherungsprozesse des konservativen Bürgertums zur NSDAP und deren Führungspersonal.1 Insbesondere diese, nur lose mit den ökonomischen Krisen der Weimarer Republik verkoppelten politischen Annäherungen, die Peter Fritsche herausgearbeitet hat, zeichnen das Verhältnis eines konservativen und zum Teil noch ständisch geprägten Bürgertums als komplexes Ineinandergreifen von politischer Kultur, Machtansprüchen und ökonomischen Entwicklungen.2 Diese Forschungsdiskussionen beziehen sich dabei auf die Vorgänge in Deutschland und Europa. Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist dagegen die politische Kultur der Deutschsprachigen – ausgewanderte und sesshaft gewordene Deutsche, Österreicher, Schweizer – in Buenos Aires während der Weimarer Republik. Die „deutsche Kolonie“ oder „deutsche Gemeinschaft“ wies nach dem Ersten Weltkrieg in Buenos Aires sehr eng geschlossene Reihen einer im wesentlichen durch die Sprache organisierten Gemeinschaft auf.3 Zumindest bis 1933 galten das deutsche Idiom, sowie die Abstammung von Deutschsprechenden als Voraussetzung für den Einbezug in diesen Gemeinschaftsbegriff, der erst mit dem Nationalsozialismus und der Markierung der Differenz in der Gegengestalt des Juden sein Ende fand. Der Titel „vom Kaiser zum Führer“ bedeutet dabei nicht mehr als den Versuch Kontinuitätslinien und Zäsuren innerhalb eines Prozesses nachzuvollziehen, der sich durch die ausgesprochene Antihaltung gegen Republik und Parlament und für eine starke, autoritäre Führung artikulierte. Ausgangspunkt der Überlegungen dieser Arbeit war eben dieser Punkt: die auf spezifischen Ideologien beruhenden, strukturellen Umformierungen einer sich kulturell verstehenden Gruppierung. Dabei will die Arbeit über die bloße Feststellung, dass die Deutschsprachigen in Buenos Aires die Nationalsozialisten mit weit geöffneten Armen und großer Einmütigkeit empfangen hätten4, hinausgehen bzw. versucht, diesen Prozess genauer zu ergründen. Damit rücken die Bedingungen der Möglichkeiten des Nationalsozialismus in einem spezifischen Kontext, nämlich weit entfernt von Deutschland, in den Blick.