Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1.7, Universität zu Köln (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Verbalperiphrasen im Spanischen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im heutigen Spanisch bildet die Konstruktion haber und Partzip als analytisches Perfekt eine untrennbare Einheit. Sie hat eine festetablierte Funktion im spanischen Tempussystem. In ihren lateinischen Ursprüngen aber finden wir die zwei Elemente als voneinander unabhängige selbstständige Einheiten. Wie entwickelt sich die Konstruktion im Laufe der Zeit bis hin zum zusammengesetzten Perfekt, wie wir es heute kennen? Die vorliegende Arbeit macht es sich zum Ziel das zusammengesetzte Perfekt im Spanischen auf seine Ursprünge zurückzuführen und die verschiedenen Stufen der Entwicklung auf dem Wege zur Grammatikalisierung zu verfolgen. Der Begriff der Grammatikalisierung orientiert sich dabei vor allem am Status von haber als Auxiliar und dem damit verbundenen semantischen Verlust. „Para distinguir si un verbo está empleado como auxiliar basta fijarse en si ha perdido su significado proprio. (…) El sentido habrá de decidir en cada oración en que aparezcan tales perífrasis si su significación se ha perdido o se ha oscurecido en grado suficiente para estimarlos como verbos auxiliares. “ Hierbei sollen zwei methodische Ansätze für die diachronische Beschreibung herangezogen werden: Zum einen die traditionelle Forschung, die die Beschreibung mit Hilfe von „zeitlogischen“ Begriffen vornimmt. Zum anderen soll auch der neuere pragmatische Ansatz Beachtung finden. Beide Herangehensweisen werden im Anschluss zunächst näher erläutert. In einem kurzen Exkurs soll auch ein Blick auf die Konstruktion tener und Partizip geworfen werden, da tener und haber in ihrer lexikalischen Bedeutung in Konkurrenz stehen. Im kleinen Rahmen dieser Arbeit kann nur auf die indikativischen Formen der zusammengesetzten Vergangenheit eingegangen werden. Auch die parallele Entwicklung von ser und Partizip muss außen vor bleiben.