Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegen Ende des 19. Jahrhunderts beginnt in Lateinamerika ein regional unterschiedlich ausgeprägter und dem Wandel der jeweiligen politischen und kulturellen Leitbilder unterworfener Prozess, der den Umgang mit dem ethnischen Erbes des Kontinents betrifft. Die sich herausbildende mestizische Mittelschicht beginnt sich in neuer Form mit dem "unteren Ende" ihrer genealogischen Herkunft zu beschäftigen: kulturell, und in zunehmendem Maße politisch, setzt man sich mit der Lage, der von den wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungsprozessen ausgeschlossenen indigenen Bevölkerungsgruppen auseinander. Der Indigenismus wird zum Instrument politischer Interessen und Assimilierungsbestrebungen der mestizisch geführten fortschrittsorientierten Staaten. Anhand des Beispiels von Mexiko hat sich die Hausarbeit zum Ziel gesetzt, die paternalistischen Bestrebungen zur Assimilierung der "Rückständigen" im 20. Jahrhundert zu skizzieren. Die Betrachtung soll dabei nach der mexikanischen Revolution einsetzen und die Entwicklung bis zu den Konferenzen von Barbados beleuchten. Nach einem sich auf definitorische Zusammenhänge konzentrierenden Kapitel, sollen die mit dem Begriff Indigenismus verbunden Entwicklungen und seine Eigenschaften kurz erklärt werden. Anhand eines sich besonders auf Günther Maiholds ausführlicher Arbeit zu diesem Thema stützenden Teils, wird im zweiten Teil der Arbeit die Institutionalisierung des Indigenismus in Mexiko aufzeigt.
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