In diesem erstmals 1962 veröffentlichten Essay nähert sich Luise Rinser dem Begriff der Schwermut, ihrer Motive und Konsequenzen. Mittels einer genauen Analyse wird die Schwermut von verwandt erscheinenden Begriffen abgegrenzt und in ihrem historischen Kontext betrachtet. Rinser schlägt dabei einen Bogen von Thomas von Aquin über Kierkegaard bis hin zu der Frage, ob sich der Schwermütige an Gott schuldig macht. Denn: »ohne Hoffnung ist man kein Christ«. Anders als die Verzweiflung beinhaltet Schwermut für Rinser jedoch immer auch Hoffnung. Der mit dem Leiden vertrauten christlichen Existenz kann sie so zu einer Quelle des Trostes werden, zur »felix tristitia« eben. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
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