Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: Befriedigend, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Grundsätzlich ist das Verhältnis von Mann und Frau in der Ehe im islamischen Recht in der Geschichte als komplementär beschrieben worden, als eine Ergänzung der verschiedenen Rollen von Mann und Frau in der Familie entsprechend der geschlechtlichen Arbeitsteilung. Möglicher Missbrauch wurde von den sunnitischen Rechtsgelehrten versucht zu verhindern, indem die unterschiedliche Machtverteilung durch Vorstellungen von Fairness und Schutz vor Missbrauch in eine lebbare Form gebracht wurde. Die Regelung der Beziehungen zwischen Mann und Frau im islamischen Familienrecht hat sich historisch unterschiedlich in den verschiedenen Regionen der islamischen Welt entwickelt. Diese Entwicklung kann hier nicht nachvollzogen werden. Die Wahl des Ehegatten bzw. der Ehegattin, die dieser Wahl zugrunde liegenden Kriterien und Wertmaßstäbe sind bisher kaum untersucht worden. Wichtige Quellen, aus denen diese Wertmaßstäbe gewonnen werden können, sind für Muslime der Koran, die Überlieferung des Propheten und das islamische Recht. Um den Umfang dieser Arbeit nicht zu sehr zu erweitern, beschränke ich mich im folgenden auf die Aussagen zum Verhältnis der Ehegatten, die sich im Koran und in der Sunna finden. Da diese Aussagen nicht in einer wortwörtlichen Lesart in richtiger Weise verstanden werden können, ist es notwendig, kommentare zu den ausgewählten Stellen aus Koran und Sunna heranzuziehen, um eine zutreffende Interpretation dieser Stellen zu erreichen. Methodisch erfolgt die Untersuchungen in drei Schritten. Im ersten Schritt werden die Aussagen aus Koran und Sunna im Original und in deutscher Übersetzung vorgestellt und ihr Inhalt zusammengefasst. Den so zusammengefassten Aussagen werden die in ausgewählten Koran- und Hadit-kommentaren zu findenden Auslegungen - in einer Zusammenfassung - gegenübergestellt. Am Ende jedes Unterabschnitts werden die in den beiden vorhergehenden Schritten beschriebenen Aussagen verglichen, Unterschiede herausgearbeitet und versucht, eine allgemeine Charakterisierung des islamischen Verständnisses dieses Problems zu formulieren. Im Schlusswort wird dann versucht, eine allgemeine Charakterisierung des Verhältnisses der Ehegatten aus den bearbeiteten Quellen heraus zu geben. Der Blickwinkel, aus dem die Quellen betrachtet werden, ist der Anspruch der insbesondere an das Verhalten des Ehemannes erhoben wird.
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