Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kunst - Allgemeines, Kunsttheorie, Note: 1, Universität Leipzig (Institut für Kunstgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Wilhelm Leibl ist ein ungewöhnlicher Maler. Bauernidyllen, die keine sind. Altmeisterliche Malerei, die mit zunehmenden Alter lockerer ausgeführt wurde. Eingebettet in den Entwicklungen im Fin-de-Siècle, fällt das Werk von Wilhelm Leibl etwas aus der Zeit. Während Max Liebermann und Lovis Corinth mit Rückgriffen auf die französischen Impressionisten und Fauves das Leben malten und sich neuen künstlerischen Techniken bedienten, Künstler wie Ferdinand Hodler, Max Klinger, Arnold Böcklin und Gustav Klimt allegorisch-symbolistische Szenen schufen und die neue Malergeneration des frühen 20. Jahrhunderts in den Startlöchern stand, bediente Wilhelm Leibl sich klassisch anmutender Szenen aus dem bäuerlichen Leben im Münchner Umland. Man kann dem Maler vielleicht eine gewisse "Ältlichkeit" vorwerfen. Weil sein Werk sich von den damals gängigen modernen Trends abhebt und in der Altmeisterlichkeit verharrt, kommt der Betrachter zu einer geschäftigen Ruhe. Die Schnelligkeit der Zeit, in der Wilhelm Leibl lebte, bleibt in seinen Bildern ausgeschlossen. Die modernen Erfindungen in der Fotografie, Film, Eisenbahn, Industrie, Tonträgern kommen in seinen Gemälden nicht zum Tragen. Das macht ihn und sein Werk zu etwas besonderem. Teile dieses Textes veröffentlichte ich auf dem Blog Artefakte - Das Journal für Baukultur und Kunst. Als ich 2001 anfing, Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Leipzig zu studieren, stand ich allen Künsten offen gegenüber. So ist es auch noch heute, knapp 18 Jahre später. Die Beschäftigung mit Wilhelm Leibl begann mit einem Seminar, das Dr. Heike Lüddemann leitete. Es fand 2003 statt und wurde noch größtenteils am Museum der bildenden Künste (Interim Handelshof) durchgeführt.
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